Österreich

Haus weg: "Ziehe mit Frau & Hunden in Wohnmobil"

Heute Redaktion
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Aus und vorbei: Gestern wurde das Haus von Thomas R. (50) in Gemeinlebarn (St. Pölten-Land) versteigert. „Hoffentlich darf ich bis zum Frühling bleiben, dann ziehen wir alle in ein Wohnmobil."

Schwerer Gang für Ex-Soldat Thomas R. am Dienstagnachmittag vor Gericht in St. Pölten: Denn gestern kam sein geliebtes Haus in Gemeinlebarn endgültig unter den Hammer. Am Bezirksgericht St. Pölten wurde das 73-Quadratmeter-Häuschen mit Garten um 120.000 Euro (Mindestgebot 55.000 €) versteigert.

Campingplatz in der Nähe

„Ich bin froh, dass es eine nette Familie bekommen hat und nicht ein Makler. So habe ich zumindest bis zum Frühjahr 2020 Zeit, um auszuziehen", so der ehemalige Jagdkommando-Soldat. Und dann wird der 50-Jährige mit seiner kranken Ehefrau (70 % invalid) und seinen vier Hunden in einen Camper ziehen. „Ich übersiedle in einen Wohnwagen und bleibe auf einem Campingplatz in der Nähe", sagt der Niederösterreicher mit Wehmut.

Wie berichtet war der einst gut verdienende Thomas R. nach dem Jobverlust (Anm.: nach einem Fehler vor 6,5 Jahren, den er sehr bedauert wie er sagt) in finanzielle Schwierigkeiten gekommen. „Meine Ex-Frau nutzte mich aus und ich war blöd genug und ließ es zu", so R.

2015 wagte er einen kompletten Neuanfang: Sanierungsverfahren und neue Liebe – jahrelang zahlte er die Raten fürs Haus, heuer flatterte dennoch der Bescheid für die Versteigerung ins Haus. „Das Abschöpfungsverfahren war bis dahin reibungslos, es traf mich wie ein Keulenschlag", so Thomas R. Der 50-Jährige kämpfte dagegen an, nahm sich eine Anwältin, doch vergeblich.

Selbstmordgedanken

„Am Dienstagmorgen stürmte ein Makler unangemeldet ins Haus, trat sogar einen meiner Hunde. Unfassbar, ich habe ihn angezeigt", so Thomas R. über die harte Realität. „Ich hatte zuletzt sogar erstmals ernsthafte Selbstmordgedanken", so Thomas R. nachdenklich.

Aber: Seine Frau und vier Hunde brauchen ihn, halten den Fallschirmspringer im Spiel des Lebens. Sein größter Wunsch? „Einen Job finden, nicht leicht mit bald 51 Jahren."