Österreich

Hausbesitzer am Badesee: "Uns droht Lärmhölle"

Heute Redaktion
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Aufregung in Stockerau (Korneuburg): „Wir sind todunglücklich. Uns droht am Zögernsee eine Lärm- und Staubhölle", seufzen Elfriede (77) und Walter S. (79).

Seit 1974 hat das Ehepaar aus Wien am kleinen See bei Stockerau (Korneuburg) ein Badehaus mit Garten, 61 Siedler genießen hier die Natur. Diese Idylle trübt nun ein großes Projekt.

250 Meter vom Haus des Paares entfernt soll eine Schottergrube betrieben werden. Elfie S. kritisiert: „Täglich und für 20 Jahre lang sollen hier werktags von 6 Uhr bis 19 Uhr Lkw fahren, am Samstag von 6 bis 13 Uhr. Dazu kommt eine Rüttelanlage mit der Lautstärke von 105 Dezibel."

Dauerlärm von rund 65 bis 80 Dezibel löse im Körper Stress aus: "Die Wahrscheinlichkeit einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, wird erhöht", so das Ehepaar. "Auch die Staubentwicklung wird nicht gering sein, vor allem in einer Gegend, wo der Wind ungehindert bläst."

Drei Mal habe man das Haus schon wegen Hochwasser renovieren müssen, jetzt drohe das nächste Ärgernis.

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Stadtchef Helmut Laab (SP) sagt: „Ich verstehe natürlich den Ärger, rechtlich nach der Bauordnung ist aber alles in Ordnung. Leider Gottes verdrängt man solche Dinge, wenn man vor Jahrzehnten sich ein ruhiges Häuschen nimmt. Der Grundbesitzer möchte auf seinem Areal Schottergewinnung durchführen, es gab dafür auch keine Umwidmungen. Die Firma will zumindest einen Lärmschutzdamm errichten." (wes)