Niederösterreich

Haushilfe von Hermann Nitsch stahl jahrelang Gemälde

Jahrelang soll die ehemalige Haushilfe von Hermann Nitsch heimlich zahlreiche seiner Gemälde aus den Räumlichkeiten des Künstlers gestohlen haben.

Isabella Nittner
Er war einer der bekanntesten Künstler Österreichs: Hermann Nitsch.
Er war einer der bekanntesten Künstler Österreichs: Hermann Nitsch.
imago/SKATA

Krimi um Ausnahme-Künstler Hermann Nitsch! Die Werke des Wahl-Weinviertlers sorgten schon zu Lebzeiten des 2022 Verstorbenen für Wirbel. Und auch nach dem Tod des Wahl-Weinviertlers kehrt keine Ruhe ein.

Rumäne war Hilfsarbeiter

Was ist passiert? Eine ehemalige Haushilfe des österreichischen Meisters soll Nitsch von 2002 bis 2010 regelmäßig bestohlen haben. Der 49-jährige Rumäne hatte in diesen Jahren am Anwesen von Nitsch als Hausarbeiter, Gärtner und Hilfsarbeiter gearbeitet und so auch unkontrollierten Zutritt zu den privaten Räumlichkeiten der Familie.

Auch zu jenem Raum, in dem die Werke von Nitsch gelagert waren, hatte er Zugang. "Er dürfte zwischen 2002 und 2010 eine derzeit noch unbekannte Anzahl von Gemälden des Hermann Nitsch (signiert und unsigniert) im geschätzten Gesamtwert von 435.600 Euro gestohlen haben. Der Diebstahl blieb viele Jahre unbemerkt. Die gestohlenen Gemälde wurden nach Rumänien verbracht, wo sie jahrelang im Besitz der Familie des 49-Jährigen standen", heißt es in einer Aussendung der Landespolizeidirektion Niederösterreich.

    Die von der Polizei sichergestellten Werke von Hermann Nitsch.
    Die von der Polizei sichergestellten Werke von Hermann Nitsch.
    LKA NÖ

    Nach der Scheidung des Rumänen kamen entsprechende Ermittlungen ins Rollen, denn der 49-Jährige musste im Zuge der Trennung im Jahr 2020 seinen Besitz mit seiner nunmehrigen Ex-Frau teilen. Und diese wiederum verkaufte die ihr zugesprochenen Werke im Winter 2020/2021 an einen 60-jährigen, in Rumänien lebenden Serben.

    Dieser wollte die Bilder ebenfalls wieder verkaufen und bat einen in Deutschland lebenden Bekannten um Hilfe. Der 59-jährige Bekannte beauftragte daraufhin ein österreichisches Auktionshaus mit der Versteigerung der Werke, gab, um keine Aufmerksamkeit zu erregen, an, dass seine Mutter rechtmäßige Besitzerin der Bilder sei.

    Die ersten beiden Werke kamen im Juni 2021 unter den Hammer und wurden für 15.000 und 19.000 Euro versteigert, der Versteigerungserlös aber nicht gleich ausbezahlt. Im Juli begannen schließlich die Ermittlungen des Landeskriminalamtes, weil die Situation hochverdächtig erschien.

    Als im August dann im Auftrag des 59-Jährigen zwei weitere Bilder im Wert von insgesamt 70.000 Euro versteigert werden sollten, stellte das LKA die Werke sicher. Langwierige Auslands-Erhebungen folgten, im November konnten in Rumänien weitere sieben Nitsch-Originale von der Polizei sichergestellt werden. Sie haben einen Wert von insgesamt 167.600 Euro.

    Bei seiner Einvernahme gab der ehemalige Angestellte des Künstlers an, er habe die Werke im Laufe der Jahre von seinem Arbeitgeber geschenkt bekommen, der Käufer aus Rumänien beteuerte, er habe die Bilder ohne Rechnung und Herkunftsnachweis erstanden.

    Die Werke des Ausnahme-Könners befinden sich derzeit wieder in Österreich, die Beschuldigten wurden allesamt der Staatsanwaltschaft Korneuburg wegen Hehlerei angezeigt.

    Der Schaden ist beträchtlich: Der Gesamtwert der sichergestellten Kunstwerke beträgt 237.600 Euro, hinzu kommt der Verkaufserlös der versteigerten Gemälde in Höhe von 34.000 Euro. Drei weitere gestohlene Werke sind nach wie vor verschwunden, sie werden auf 164.000 Euro geschätzt.

    Die Polizei ermittelt diesbezüglich weiter. 

    Bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung vor Gericht gilt für die Beschuldigten die Unschuldsvermutung.

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