Politik

Akademikerball: Kritik an Hebein und Hofer

Heute Redaktion
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Gleich zwei Politiker stehen nach dem Wiener Akademikerball heftig in der Kritik: FPÖ-Chef Norbert Hofer und Grünen-Vizebürgermeisterin Birgit Hebein.

Ein Ball, zwei Politiker in der Kritik: Nach dem Akademikerball in der Wiener Hofburg am Freitag wird von FPÖ-Chef eine Erklärung gefordert, was es mit einem Selfie von der Veranstaltung an der Seite eines Identitären auf sich hat. Umgekehrt fordert die FPÖ den Rücktritt der Wiener Grünen-Vizebürgermeisterin Birgit Hebein. Was ist da passiert?

Hofer hatte in der Vergangenheit mehrmals versucht, die FPÖ von den als rechtsextrem eingestuften Identitären abzugrenzen. Wer zu einer Veranstaltung oder Demonstration der Identitären gehe oder für sie aktiv sei, habe in der Partei nichts verloren. Und er selbst würde mit einem Identitären nicht mal ein Bier trinken, erklärte Hofer gegenüber "Heute.at".

Selfie mit Identitärem

Bereits im Vorfeld des Akademikerballs gab es deshalb Kritik, dass Identitären-Chef Martin Sellner seine Teilnahme am von der FPÖ organisierten Ball angekündigt hatte. Sellner erschien schließlich auch am Ball, ebenso wie weitere Identitäre. Noch in der Nacht tauchte dann auf Twitter ein Selfie auf, das Hofer an der Seite des Identitären Edwin Hintsteiner zeigte.

"Die Fotos beweisen, dass sämtliche Kritik an der fehlenden Distanz der FPÖ zum rechten Rand begründet ist", sagt dazu ÖVP-Nationalratsabgeordneter Martin Engelberg. "Nach unzähligen Skandalen der FPÖ bzw. deren Umfeld, angefangen bei NS verherrlichenden Liederbüchern bis hin zu Rattengedichten, bestätigt Hofer einmal mehr, wie wenig ernst er eine Distanzierung vom rechten Rand nimmt." Er fordert wie viele andere Beobachter eine Abgrenzung Hofers zu den Identitären.

Rücktrittsforderung an Grüne

Doch auch Wiens Vizebürgermeisterin Hebein steht in der Kritik – und sieht sich ihrerseits mit einer Rücktrittsforderung der FPÖ konfrontiert. "Hebein bei gestriger Demo inmitten der gewalttätigen Linken gesichtet", ließ Wiens Vizebürgermeister Dominik Nepp (FPÖ) per Aussendung und Hinweis auf einen "Krone"-Bericht wissen. Aus der Gruppe, der Hebein beigewohnt habe, sei "ein Stein Richtung Polizei geflogen".

Hebein selbst kontert am Samstag, dass sie weder an der Demonstration teilgenommen habe, noch wie im Bericht behauptet von der Polizei kontrolliert worden sei. Sie sei nach Ende der Abschlusskundgebung an der Stelle vorbeigekommen, an der sie einen "unerwarteten Polizeieinsatz" beobachtet habe, dessen Auslöser sie nicht beobachtet habe. "In meiner Funktion als Vizebürgermeisterin habe ich u.a. mit dem Einsatzleiter Kontakt aufgenommen und mich über die Lage informiert", so Hebein.

"Werde immer gegen Rechtsextremismus auftreten"

Die Amtshandlung sei nach 30 Minuten abgeschlossen gewesen, sie habe zwischen den Beteiligten vermittelt. "Ich werde auch als Vizebürgermeisterin von Wien, in meiner Verantwortung für unsere Stadt, immer gegen Rassismus bzw. Rechtsextremismus auftreten. Gewalt in jeglicher Form lehne ich ab. Gegen jeden Versuch, mich indirekt oder direkt damit in Verbindung zu bringen, werde ich mit allen rechtlichen Mitteln vorgehen", so Hebein.