Österreich

Hebräisches Schild wird wieder aufgehängt

Nach "Heute"-Berichten wird das hebräische Straßenschild mit Aufschrift "Taborstraße" in der Leopoldstadt wieder aufgehängt.

Heute Redaktion
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Drei Wochen lang hing das Schild am Haus Taborstraße 18 in der Leopoldstadt. Der Name der Straße stand in hebräischen Buchstaben darauf. Am Montag vergangener Woche wurde das Schild dann vom Magistrat entfernt – da es nicht bewilligt war.

Kunstprojekt auf der "Mazzesinsel"

Was steckt hinter der Tafel? "Heute" klärte über die Geschichte hinter dem Straßenschild auf: Künstler Sebestyén Fiumei hatte die Tafel am Haus Taborstraße 18 angebracht, um auf die Geschichte der "Mazzesinsel" (Leopoldstadt) aufmerksam zu machen.

Wie er auf die Idee für das Kunstprojekt gekommen ist? "Da das Haus auf der Taborstraße schon seit Jahren aus irgendeinem Grund ohne Straßenschild dasteht, habe ich mir gedacht, ich mache es selbst, gebe etwas hinzu, ein kleines Kunstwerk sozusagen", sagt Fiumei. Und: "Viele Bewohner des 2. Bezirks haben es bemerkt und gemocht."

Umso trauriger war der Künstler, als das Schild abmontiert wurde: "Es tut mir leid, dass es abgemacht wurde, aber ehrlich gesagt, bin ich nicht besonders überrascht, denn Wien scheint für solche Kunstinstallationen im öffentlichen Raum wenig offen zu sein. Es wäre schön gewesen, wenn das Schild statt nur drei Wochen drei Jahrzehnte hängen würde."

Nach Facebook-Aktion: Schild wird wieder aufgehängt

Eine Facebookgruppe forderte "Das Taborstraße-Schild auf Jiddisch soll zurück" – mit Erfolg! Nur wenige Tage, nachdem das Schild abgehängt wurde, kam jetzt die Nachricht aus dem Bezirk: Das Straßenschild wird wieder aufgehängt. "Die Tafel wird in der Taborstraße 5 angebracht", freuen sich Bezirksrätin Andrea Stangl und Bezirkschefin-Vize Adi Hasch (Grüne).

"Der Bezirk Leopoldstadt als Heimat des größten Teils der Wiener jüdischen Community wird das Schild mit freudigem Einverständnis des Künstlers ganz offiziell auf Dauer auf der Taborstraße anbringen lassen", heißt es aus dem Büro der Bezirksvorstehung. Mit Zustimmung des Hausbesitzers soll das hebräische Schild dann auf Dauer seine neue Heimat in der Taborstraße 5 finden.

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