Politik

Heer der "Häuptlinge": 1 General pro 90 Soldaten

Heute Redaktion
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Bild: DAPD

Mit 159 Generälen hat Österreich fast so viele Spitzenoffiziere wie das zehn Mal größere Deutschland. Bei 14.300 Soldaten ergibt das ein Verhältnis von 1 zu 90. Ob Wehrpflicht oder Profiheer, eine Reform muss her. Die ÖVP will bis nach der Abstimmung warten.

In Österreich kommt ein General auf 90 Berufssoldaten. Die Grundwehrdiener miteingerechnet beträgt das Verhältnis immer noch 160 zu 1. "In dieser Hinsicht haben wir eine Operettenarmee", sagt Grünen-Sicherheitssprecher Peter Pilz. International sei ein Verhältnis von 1.000 zu 1 üblich. Das birgt enormes Sparpotenzial, schließlich kassieren Generäle in Österreich rund 6000 monatlich.

Pilz: "Wer zwangsverpflichtete Rekruten mit 300  abspeist, kann sich teure Häuptlinge und eine aufgeblähte Verwaltung leisten." Vizekanzler Spindelegger, dessen ÖVP für die Beibehaltung dieses Systems wirbt, wollte auch beim Nationalen Sicherheitsrat am Montag kein Konzept vorlegen. Während sich Pilz auf Spindelegger einschoss, attackierte FP-Chef Strache Verteidigungsminister Darabos (SP): Er würde die Truppe "demoralisieren".

Spindelegger skizzierte nur vage Grundsätze wie "Keine Leerläufe mehr für Rekruten." SPÖ und Grüne orten genau darin verteckte Zusatzkosten, die die ÖVP vor der Volksbefragung nicht zugeben will. Warum die ÖVP kein Modell vorlegt? "Für dieses Ressort ist die SPÖ zuständig", so das Statement aus der VP-Zentrale.

 E. Nuler