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Heftige Proteste gegen Italiens Sparkurs

Heute Redaktion
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Am Samstag kam es in mehreren italienischen Städten zu schweren Aufeinanderstößen zwischen Demonstranten und Polizisten. In Venedig wurden mehrere Einsatzkräfte verletzt, zwei Personen wurden festgenommen.

Viele Italiener sind mit dem Sparkurs der Regierung alles andere als einverstanden und bringen das auch deutlich zum Ausdruck. In Turin warfen Studenten Farbbeutel auf Polizisten. Vor der Vertretung der EU-Kommission in Rom marschierten rechtsgerichtete Demonstranten mit italienischen Flaggen und weißen Schlingen um den Hals auf und rissen die EU-Flagge nieder.

Zu den heftigsten Zusammenstößen kam es in Venedig. Die Polizei ging in der Lagunenstadt mit Tränengas gegen Demonstranten in der Nähe des Bahnhofs vor. Zwei Menschen wurden festgenommen, mehrere Polizisten wurden leicht verletzt. Die Demonstranten blockierten eine neue Brücke zwischen zwei Inseln der Lagunenstadt.

Minister Zanonato: Lage "sehr beunruhigend"

Die Lage sei "sehr beunruhigend, weil sie Ausdruck großen sozialen Missbehagens ist", sagte der Minister für wirtschaftliche Entwicklung, Flavio Zanonato. Die Regierung müsse sich beeilen, das Land wieder nach vorn zu bringen. Parlamentspräsidentin Laura Boldrini warnte davor, "Öl ins Feuer" der Proteste zu gießen.

In Italien war es in den vergangenen Tagen bei Protesten der sogenannten Mistgabel-Bewegung (von Italienisch "forconi") immer wieder zu Zusammenstößen gekommen. In dem Bündnis sind Bauern, Händler und Fernfahrer vertreten, die gegen die Steuerpolitik der Regierung aufbegehren.