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"Heilung" für Homosexuelle – EU-Land plant Haftstrafen

Frankreich will nun "Therapien" für Homosexuelle mit Gefängnisstrafen belegen. Wer solche "Heilungen" anbietet, dem drohen bis zu drei Jahre Haft.

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In Bregenz wurde eine Gruppe attackiert, offensichtlich, weil sie sich der LGBT-Community zugehörig fühlen.
In Bregenz wurde eine Gruppe attackiert, offensichtlich, weil sie sich der LGBT-Community zugehörig fühlen.
JOSE JORDAN / AFP / picturedesk.com

In Deutschland und Österreich wurden in den letzten Jahren Maßnahmen verboten, die das Ziel haben, die sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität von LGBTIQ-Menschen zu verändern oder zu unterdrücken.

Frankreich will nun noch einen Schritt weiter gehen und solche "Therapien" für Homosexuelle mit Gefängnisstrafen belegen. Die Nationalversammlung verabschiedete am späten Dienstagabend einen Gesetzentwurf, nach dem Konversionstherapien mit zwei Jahren Gefängnis bestraft werden sollen. Dieses Gesetz könne "Leben retten", sagte die Staatssekretärin für Chancengleichheit, Elisabeth Moreno, während der Debatte. "Da gibt es nichts zu heilen", betonte sie. "Man darf nicht versuchen, die sexuelle Identität oder Orientierung von Menschen zu ändern", fügte sie hinzu.

Neues Delikt wird geschaffen

Faktisch sind solche Versuche in Frankreich bereits strafbar. Mit dem Gesetzesentwurf der Mehrheitspartei LREM soll jedoch ein neues Delikt ins Strafgesetz aufgenommen werden. Die Freiheitsstrafe soll auf drei Jahre steigen, wenn Minderjährige betroffen sind oder der Täter zur eigenen Familie zählt.

Das Ausmaß solcher Praktiken in Frankreich ist schwer abzuschätzen. Eine Untersuchungskommission erwähnte 2019 mehrere Hundert Fälle. Die Zahl der Hinweise nehme aber zu, hieß es. Die meist kostenpflichtige "Behandlung" kann Hypnose, die Einnahme von Hormonen oder Elektroschocks beinhalten. Auch Exorzismen und Zwangsehen sind möglich. Der Gesetzesentwurf geht nun in den Senat, die zweite Kammer des französischen Parlaments.

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