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Heimlich schwanger: Babys öfters getötet

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia/Symbolbild

Wenn Mütter ihre Neugeborenen töten, geschieht dies am häufigsten nach einer verheimlichten oder verdrängten Schwangerschaft. Dies wurde in einer neuen Studie ermitttelt. Entgegen gängiger Vorstellungen komme dies in allen Gesellschaftsschichten vor.

Wenn Mütter ihre Neugeborenen töten, geschieht dies am häufigsten nach einer verheimlichten oder verdrängten Schwangerschaft. Entgegen gängiger Vorstellungen komme dies in allen Gesellschaftsschichten vor. Dies wurde in einer neuen Studie ermitttelt.

Überraschend dabei sei, dass sich das Umfeld der betroffenen Frauen oft blind für deren Konflikt zeigt, so die Experten.

Auswertung von Kindstötungen ergaben, dass meistens die Mütter die Täterinnen waren, in zwei Fällen jedoch die Großmütter. Die Täterinnen waren teils alleinstehend, teils in einer festen Partnerschaft, Bildungshintergrund und Alter variierten. "Die Aktenanalyse macht deutlich, dass es die typische Täterin nicht gibt", so eine Wissenschafterin.

Psychisch krank

In dieser und früheren Studien seien auch nur etwa die Hälfte der Täterinnen psychisch krank gewesen. Meist sei eine Persönlichkeitsstörung festgestellt worden. Die Kindsmütter hätten indes häufig passiv gewirkt und schienen ihre Bedürfnisse den Wünschen anderer unterzuordnen. Sie verheimlichten oder verdrängten die Schwangerschaft und ließen auch keine Kontrolluntersuchungen vornehmen. Das sei für Neonatizide typisch.

Oft wird erstickt

Meist töteten die Frauen ihr Neugeborenes, indem sie es nicht versorgten oder erstickten. Geplant waren die Taten meistens nicht. Die Frauen sähen nach dem emotionalen Ereignis der Geburt keinen Weg, ihr Dilemma auf legalem Weg zu lösen.

Aufmerksamkeit fehlt

Das Umfeld der Frauen bekam von diesem Konflikt meist nichts mit. Verwandte und Bekannte gaben sich mit fadenscheinigen Begründungen für eine rasche Gewichtszunahme zufrieden, wie etwa, dass diese die Nebenwirkung von Medikamenten oder einer Krankheit sei.