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Heinisch-Hosek: Nur 3 Tage Schule Pflicht

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Aufhorchen vor Schulbeginn lässt Bildungsministerin Heinisch-Hosek (SPÖ) erneut mit Forderungen über eine verschränkte, ganztägige Schule mit Kernarbeitszeiten, ein früherer Einstieg ins Bildungssystem und die spätere Trennung von Schülern. Bei dem flexiblen Modell sollen Kinder nur drei Tage verpflichtend die Schulbank drücken. Teilweise Widerstand kommt von der ÖVP Wien.

Aufhorchen vor Schulbeginn lässt  (SPÖ) erneut mit Forderungen über eine verschränkte, ganztägige Schule mit Kernarbeitszeiten, ein früherer Einstieg ins Bildungssystem und die spätere Trennung von Schülern. Bei dem flexiblen Modell sollen Kinder nur drei Tage verpflichtend die Schulbank drücken. Teilweise Widerstand kommt von der ÖVP Wien.
 

Konkret soll mehr Autonomie bei der Gestaltung des Schuljahres und der Stundentafel, bei der Entwicklung neuer Fächer oder bei der Einführung längerer Schuleinheiten ermöglicht werden. Neue Verwaltungseinheiten, die mehrere Standorte betreuen, sollen den Erhalt von Kleinstschulen erleichtern. Zudem soll auch die personelle Gestaltungsfreiheit für Schulen ausgebaut werden. SPÖ und ÖVP planen, sich bis 17. November auf einen Schulreform zu einigen.

Schultasche soll überflüssig werden

"Die verschränkte ganztägige Schule ist die Schule der Zukunft. Sie hat von 7 bis 17 Uhr offen, es gibt eine Kernarbeitszeit und danach Sportangebote, Mittagessen, Freizeit und Hausübungseinheiten. Die Schultasche soll überflüssig werden", sagte Heinisch-Hosek.

In einer verschränkten ganztägigen Schule sei es möglich, die Kinder besonders zu fördern und zu fordern, etwa mittels Leistungs- und Talentgruppen.

Nur drei Tage Schule pro Woche Pflicht

Die Gestaltungsmöglichkeiten für ganztägige Schulformen sind vielfältig:

Die Ministerin habe in Deutschland ein Modell kennengelernt, bei dem die Ganztagsschule für drei Tage verpflichtend ist und an zwei Tagen ein Kurssystem angeboten wird, das den SchülerInnen und ihren Eltern auch Freiheiten für andere Unternehmungen eröffnet.

Schulbeginn flexibel

Darüber hinaus sei es an der Zeit, den Tagesrhythmus der Kinder zu ändern, der seit Jahrzehnten der alten Strategie folgt, dass der Unterricht an einem halben Tag stattzufinden hat und nachmittags die Betreuung zuhause folgt. "Das ist schon lange nicht mehr so", sagte Heinisch-Hosek.

Trennung der Schüler später

Ziel der SPÖ sei es außerdem, dass alle Schülern die verschränkte ganztägige Schule gemeinsam besuchen, denn "die spätere Trennung der Kinder ist die Methode der Zukunft". Die Kinder können so am besten voneinander lernen. "Es ist wichtig, keine Kinder im System zu verlieren", steht für die Bildungsministerin fest.

Einstieg der Taferlklassler spielerisch

Ein spielerischer Einstieg ins Schulsystem mit einem fließenden Übergang vom Kindergarten in die Volksschule werde schon mit übernächstem Schuljahr Wirklichkeit. Derzeit gebe es bereits rund 80 Pilotprojekte, die bestens funktionieren.


Heinisch-Hosek betonte, dass eine Befragung von 5.000 Mitgliedern der SPÖ gezeigt habe , dass diese eine Ganztagsschule mit sogenanntem verschränktem Unterricht wollten, wo Lernzeit, Hausübungen und Freizeit einander abwechseln. 


Bei der Reformkommission auf Koalitions-Ebene hatte es im Frühjahr Wirbel gegeben, weil die Landeshauptleute Pröll (ÖVP) und Hans Niessl (SPÖ) ausgestiegen waren und durch die Landeshauptleute Günther Platter (ÖVP) und Michael Häupl (SPÖ) ersetzt wurden. 

ÖVP: "Wollen nicht Leistungen opfern"

Wahlfreiheit in der Kinderbetreuung sei für die ÖVP ein wesentlicher Wert. "Deshalb unterstützen wir jede Initiative, die Eltern eine Möglichkeit für qualitativ hochwertige und vor allem flexible Nachmittagsbetreuung bietet", erklärte der Landesparteiobmann der ÖVP Wien, Stadtrat .

Kritisch äußerte er sich allerdings hinsichtlich der von Heinisch-Hosek angedrohten Druckerhöhung bezüglich einer gemeinsamen Schule für alle. "Wir als ÖVP Wien sind nicht bereit, Leistung zugunsten einer falsch verstandenen Gerechtigkeit zu opfern. Den Leistungs- und Bildungswillen eines jungen Menschen kann der Staat nicht umverteilen", so Juraczka.