Politik

HC Strache: "Kritik an uns muss erlaubt sein"

Zahm gab sich Heinz-Christian Strache bei seinem zwölften (!) Sommergespräch im ORF, das er erstmals als Vizekanzler absolvierte.

Heute Redaktion
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Wieder die Wachau, doch in der dritten Sommergespräch-Runde stand Montagabend Wein statt Wasser und ein Aschenbecher auf dem Tisch. Letzterer blieb jedoch unbenützt.

Die ORF-Moderatoren Hans Bürger und Nadja Bernhard ließen Frage auf Frage auf den Vizekanzler einprasseln. Zeit für ein Gespräch blieb da nicht.

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Dafür ließ Strache Privates durchblicken: "Die kirchliche Hochzeit habe ich mir noch aufgehoben", erzählte er. "Ich werde mir mit meiner Frau überlegen, wen wir dazu einladen."

Kommt Italiens Innenminister Salvini von der rechten Lega Nord? Der sei jedenfalls "ein Freund seit vielen Jahren".

Das sagte FPÖ-Chef Strache zu:

Kanzlertraum: "Ich bin ja Kanzler, das trägt der Vizekanzler im Namen", meint er lächelnd. Er lebe "die Verantwortung gemeinsam mit Kanzler Sebastian Kurz."

Zahmes Auftreten: "Wir alle werden älter, reifer und da und dort gelassener." Und: "Ich habe die Liebe meines Lebens gefunden. Vielleicht tut mir das auch gut."

Keine Lehre für Asylwerber: "Alle, die jetzt in Lehre sind, sollen weitermachen." Aber: "Wir lassen keine neuen Asylwerber mehr zu." Im Gegenzug sollten "die 60.000 jungen Menschen unter 25 Jahren, die in der Mindestsicherung sind, eine Lehre und einen Job haben."

Mindestsicherung Neu: "Wir werden dafür sorgen, dass die Mindestsicherung nicht gekürzt wird." Aber: Deutsch müsse man "natürlich" können, sonst drohe die Kürzung. "Im Herbst" will Türkis-Blau die Regelung beschließen.

12-Stunden-Tag: "Der 8-Stunden-Tag bleibt gesetzlich." Es gäbe nun "eine Flexibilität, dass man freiwillig mehr arbeiten kann." Strache deutet an, dass die SPÖ hier eine unehrliche Kampagne gegen die FPÖ führe. Er kenne nämlich einen Fall aus der Wiener Müllabfuhr, der einen Überstunden-Skandal berge. Demnächst werde der Betroffene darüber sprechen.

Pension: "Die letzten fünf Jahre hat die SPÖ Pensionsraub begangen", schoss sich Strache erneut auf die Roten ein. "Wir legen was drauf."

Postenschacher: Es sei jahrzehntelang "rot-schwarzer Proporz gelebt worden." Da sei es doch „gut, dass jetzt Frischluft hereinkommt." Er könne sich aber vorstellen, dass "wenn der beste Kopf ein SPÖler ist", diesen zu besetzen. Für die Nationalbank sieht er aber FPÖ-Kandidat Robert Holzmann als geeigneten Kandidaten für den Gouverneurs-Posten.

Wolfgang Ambros: "Ich bin ein großer Ambros-Fan, bin mit diesen Liedern groß geworden. Kritik an uns muss selbstverständlich erlaubt sein", so Strache, aber Künstler sollten sich nicht in Beschimpfungen ergeben, sondern sachlicher bleibe.

Geheimdienst-Affäre: Strache sieht keinen Anlass zur Kritik. Auch Innenminister Kickl (FP) habe sich korrekt verhalten: "Mit Herbert Kickl haben wir den besten Innenminister der 2. Republik."

NS-Liederbuch-Affäre: Der nö. FPÖ-Politiker Udo Landbauer sei "voll rehabilitiert. Er wird wieder in den Landtag gehen." (red)