Welt

Heldenhafter Botschafter rettet 6 Babys vor Raketen

Heldenhafte Tat eines Diplomaten in der ukrainischen Hauptstadt: Er brachte 20 Kinder vor dem Raktenhagel in Sicherheit, darunter sechs Neugeborene. 

Nikolaus Pichler
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In Kiew droht die Lage zu eskalieren: Am Dienstag griff die Putin-Armee einen Fernsehturm an. 
In Kiew droht die Lage zu eskalieren: Am Dienstag griff die Putin-Armee einen Fernsehturm an. 
ARIS MESSINIS / AFP / picturedesk.com

Täglich bringt der Krieg in der Ukraine menschliche Tragödien hervor. Doch jetzt geht eine besonders berührende Nachricht um die Welt. Der italienische Botschafter in der Ukraine, Pier Franceso Zazo, brachte während seines Umzugs von Kiew nach Lemberg 20 Minderjährige vor den russischen Raketen in Sicherheit. Darunter befanden sich laut italienischen Medienberichten auch sechs neugeborene Babys. 

Italien hatte seine Botschaft wegen der bedrohlichen Sicherheitslage zuvor in den Westen der Ukraine verlegt. 

Hungersnot in weiten Landesteilen droht

Zazo hatte die Minderjährigen und ihre Eltern dieser Tage in der Botschaft aufgenommen, weil sie keine sichere Unterkunft hatten. Der italienische Premier Mario Draghi dankte Zazo für seinen Einsatz. Hunderttausende Ukrainer sind auf der Flucht vor den russischen Angreifern.

Das vergleichsweise sichere Lemberg im Westen ist für viele ein erstes Ziel. Für manche ist die Stadt nur ein Zwischenstopp auf dem Weg in die EU, andere wollen erst einmal bleiben, obwohl auch hier immer wieder die Sirenen heulen. Unterkünfte sind in Lemberg inzwischen kaum zu finden, in den Supermärkten werden die Lebensmittel knapp.

Fünf Tote nach Raketenbeschuss auf Fernsehturm 

Am Dienstagnachmittag kam es in der ukrainischen Hauptstadt zu heftigen Angriffen. So beschoss die russische Armee unter anderem den Fernsehturm von Kiew. Nach ukrainischen Angaben sind dabei fünf Menschen getötet worden. Fünf weitere Menschen seien bei dem Beschuss des Turms am Dienstag verletzt worden, teilte der Katastrophenschutz mit.

Durch den Angriff wurde die Ausstrahlung der Fernsehprogramme unterbrochen. Zwei Raketen sollen an dem Ort eingeschlagen sein. Die Struktur des im Zentrum von Kiew stehenden Fernsehturms sei aber intakt geblieben.

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    Nach ukrainischen Medienberichten ist es in der Nacht zu Mittwoch zu Gefechten mit der russischen Armee gekommen. In Charkiw, der zweitgrößten Stadt des Landes, haben russische Soldaten ein Krankenhaus angegriffen, meldete die Agentur Unian.
    Nach ukrainischen Medienberichten ist es in der Nacht zu Mittwoch zu Gefechten mit der russischen Armee gekommen. In Charkiw, der zweitgrößten Stadt des Landes, haben russische Soldaten ein Krankenhaus angegriffen, meldete die Agentur Unian.
    SERGEY BOBOK / AFP / picturedesk.com