Hercules-Abschiebung kostet das Militär 10.740 Euro

Laut "orf.at" kostet jeder Abschiebungsflug mit einer Hercules-Maschine 10.740 Euro. Ob das wirklich billiger ist als Abschiebungen per Linienflugzeug, ist fraglich.

Jeder Abschiebungsflug mit einer Hercules-Maschine kostet 10.740 Euro. Ob das wirklich billiger ist als Abschiebungen per Linienflugzeug, ist fraglich.

11 Asylwerber, deren Anträge negativ beschieden wurden, sind beim ersten Hercules-Abschiebungsflug am Mittwoch transportiert worden. An Bord der Maschine befanden sich neben der Besatzung (6 Personen) noch Begleitbeamte und ein Begleitteam bestehend aus Arzt, Sanitäter, Dolmetschern und Menschenrechtsbeobachtern.

Die Hercules-Maschine startete um 11 Uhr in Wien und landete nach rund eineinhalb Stunden in Sofia. 

Die Kostenaufstellung laut Bundesheer-Aussendung:


3.300 Euro Treibstoff pro Flugstunde = 9.900 Euro
160 Euro Einsatzgebühr pro Pilot = 320 Euro
130 Euro Einsatzgebühr pro Techniker = 520 Euro


Würde man die Menschen per Linienflugzeug abschieben, würde das laut Innenministerium durchschnittlich 520 Euro pro Person kosten. ) hatte in der Diskussion um die Rückführungen argumentiert, dass Hercules-Abschiebungen "wesentlich" billiger als Linien- oder Charterflüge seien.

Einschränkungen

Transportiert werden können nur männliche Asylwerber ab 14 Jahren. Weibliche Familienangehörige und Kinder müssen extra reisen, da die hygienischen Möglichkeiten eingeschränkt sind. An Bord der Hercules-Maschine entsteht eine Lärmbelastung von 85 bis 90 Dezibel, die Passagiere erhalten Gehörschutz.

Innenministerium macht weiter

Das mag für manche absurd wirken, das Innenministerium hält aber weiter an Abschiebungen per Militär-Flugzeug fest. Man ist weiter davon überzeugt, dass die Signalwirkung Schlepper abschrecken wird. Mit Hercules-Maschinen sei man "völlig unabhängig".

Hercules wird ohnehin nur zusätzlich zu anderen Abschiebungen per Linienflugzeug und Frontex-Charterflug verwendet. Die meisten Rückführungen finden jedoch über den Landweg statt. Abschiebungen nach Polen, Ungarn und die Slowakei werden über den Landweg erledigt.