Oberösterreich
Herzhaftes Linz-Bashing – Spannung vor neuem Imagefilm
10 Euro Belohnung für einen Linz-Besuch: Die Stadt bekommt in einem Satireartikel ihr Fett ab. Und: Am Mittwoch erscheint ein neues Werbevideo.
Die Aufregung war groß: Ein Imagefilm des Linz Tourismus bedachte die Stadt vergangenen Sommer mit Attributen wie "altmodisch" und "ein bisschen rassistisch" und zeichnete ein stark überzeichnetes Bild.
Ein schmusendes lesbisches Pärchen, Stinkefinger Richtung Kamera, Fäkalien, Erbrochenes – die einen waren von der Provokation begeistert, andere entsetzt. Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) verlangte gar, die Kampagne wieder zurückzuziehen.
"Großes kommt auf uns zu!", versprechen die Linzer Tourismusverantwortlichen nun auf Facebook. Es sind düstere Aufnahmen, die den neuen Imagefilm 15 Sekunden lang anteasern: Apokalyptisch wirken die Bilder, sie erinnern an eine Alien-Invasion, auch Demonstranten sind zu sehen.
"Bist du deppert", sagt ein Mann, während er ungläubig in den Himmel blickt. "Landing soon", heißt es schließlich. Am 17. August ist es soweit, dann wird die heurige Kampagne samt Video der Öffentlichkeit präsentiert.
"Geschmacksverirrte Reiselustige"
"Geschmacksverirrte Reiselustige aufgepasst!" Die Satire-Seite "Die Tagespresse" hat Linz bereits am Wochenende mit Häme bedacht, das herzhafte Bashing wird auf Facebook vieldiskutiert. Im Gegensatz zu Venedig, wo Gäste bald ein Eintrittsgeld zahlen sollen, würden Touristen in der Landeshauptstadt für ihren Besuch mit 10 Euro belohnt, heißt es in dem Artikel.
"Letztes Jahr hamma rund 125 Millionen in Werbung und Branding gesteckt", wird ein vermeintlicher Tourismussprecher zitiert. Eine New Yorker Werbeagentur habe für 124 Millionen Euro die Slogans "Linz – immerhin nicht St. Pölten", "Wir sind nicht Linz, sondern … äh, Salzburg" und "Linz – Venedig meets Tschernobyl" entwickelt. Damit sei ein gutes Dutzend Niederösterreicher angelockt worden. "Aber auch nur, weil sie sich bei der Autobahnabfahrt vertan haben …"
