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Herzog mit Wutrede über die Super-League-Klubs

Andreas Herzog meldet sich zur geplanten Super League zu Wort. Der Rekord-Teamspieler kritisiert die Top-Klubs in einer Wutrede.

Sebastian Klein
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Andreas Herzog
Andreas Herzog
picturedesk.com

Zwölf Top-Klubs gaben am Sonntag die Gründung der Super League bekannt. Es handelt sich um ein Konkurrenz-Produkt zur Champions League. Die Elite will unter sich bleiben, den Bewerb selbst vermarkten. Die Uefa reagiert mit Drohungen, die Klubs aus allen Bewerben auszuschließen und sogar die teilnehmenden Spieler für ihre Nationalteams zu sperren.

Im Spitzenfußball brodelt es. Der Verlierer ist auf den ersten Blick der Fan und der Fußball.

Das sieht auch Andreas Herzog so. Österreichs Rekord-Teamspieler teilte auf Facebook ein Video, in dem er über die Pläne der Superliga und die Verantwortlichen der Klubs schimpft.

Herzog: "Ich gratuliere den Vereinen. Super Idee von denen. Gerade jetzt zu Corona-Zeiten, wo es den Vereinen schlecht geht, der Amateurfußball, viele Vereine vor dem Ruin stehen, kleinere Profi-Klubs Probleme haben …. dann haben die geldgierigen Verantwortlichen von den großen Vereinen nichts Besseres zu tun. Denen geht es ja gar nicht um das Fußballspielen, sondern um das Business Fußball. Ich hoffe, dass dem die UEFA einen Riegel vorschiebt."

Der 52-Jährige weiter: "Das Schönste am Fußball ist die nationale Liga. Die Stadtderbys. Rapid Wien gegen Austria Wien. AC Milan gegen Inter Mailand. Atletico Madrid gegen Real Madrid. Das ist Alltag. Aber nicht im negativen Sinne, sondern das, was der Fußballfan liebt, worauf er auch hinfiebert jede Woche. Superliga, wenn dann jede Woche Real Madrid gegen Liverpool spielt, Chelsea gegen Juventus, wird das auch irgendwann mal den Reiz verlieren, der jetzt bei der Champions League momentan schon noch extrem da ist. "

Über seinen Ex-Klub Bayern sagt er: "Ich möchte auch noch einmal Bayern München gratulieren, dass sie sich aus der ganzen Sache heraushalten. Hut ab vor den Verantwortlichen."

Sarkastisch wirft Herzog Giftpfeile nach Nordlondon: "Lustig finde ich halt, dass Arsenal und Tottenham dabei teilnehmen. Finde ich richtig super. Der Siebente und Neunte aus der englischen Premier League. Die würden nicht einmal in der Europa League spielen – ich tu mir da ein bisschen schwer bei der ganzen Geschichte."

Sein Schlusswort: "Ich hoffe, dass sich Fifa und Uefa das nicht gefallen lassen, da wirklich brutal und hart durchgreifen. Und die Verantwortlichen bei diesen großen Vereinen vielleicht einmal zu denken anfangen. Weil eines ist auch klar: Wenn der Fußballfan nicht ins Stadion kommt, sich das nicht im Fernsehen anschauen will, weil er sich einfach nicht mehr verarschen lassen will, dann können wir alle zusperren. Das ganze Fußball-Business geht dann wieder runter. Vielleicht sollte es sogar mal passieren, damit das Geld nicht im Vordergrund steht sondern der Fußball."

Die zwölf Gründungsklubs der Super League: Manchester United, Manchester City, FC Liverpool, FC Arsenal, FC Chelsea, Tottenham Hospur, Juventus Turin, AC Milan, Inter Mailand, Real Madrid, FC Barcelona, Atletico Madrid.

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