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Hetzer wollen "Moschee am Karlsplatz" abreißen

Heute Redaktion
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Bild: Leserreporter Fabian Lackner

Vor rund einem halben Jahr sorgte die Satire-Seite "Die Tagespresse" mit einem Artikel für Lacher, in dem stand, dass FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache die "Moschee am Wiener Karlsplatz" abreißen wolle. Nun teilen fremdenfeindliche Gruppen den Beitrag wie wild - und nehmen ihn offenbar ernst.

Vor rund einem halben Jahr sorgte die Satire-Seite "Die Tagespresse" mit einem Artikel für Lacher, in dem stand, . Nun teilen fremdenfeindliche Gruppen den Beitrag wie wild - und nehmen ihn offenbar ernst.

"Sie gehören alle abgerissen", "Sprengen!!!", "Niederbrennen" - der Satirebeitrag lässt die Gemüter bei rechten Hetzern kochen. In fremdenfeindlichen Gruppen wie "Unsere Werte, unsere Heimat" auf Facebook werden solche Nachrichten gepostet, in der Annahme, es handle sich wirklich um eine Moschee am Wiener Karlsplatz, berichtet "Der Standard". Immer wieder wird auch die Frage gestellt, wer den Bau genehmigt hatte.
 





Eine unserer Aufdecker-Storys sorgt in einschlägigen Kreisen für Aufregung, berichtet unser Konkurrenzmedium derStandard.at:
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Neben den unwissenden hetzerischen Postern haben andere zwar die Karlskirche, aber nicht die Satire erkannt - sie warnen davor, dass der Beitrag ein Trick "der Linken", "der Grünen" oder "der Antifa" sei, mit denen User verwirrt werden sollen. Kurz nach dem Erscheinen der Postings berichteten bereits deutsche Medien über den Reinfall auf die Satire und die hetzerischen Töne, die daraus entstanden.

Die Karlskirche ist übrigens eine römisch-katholische Kirche, die im Auftrag von Kaiser Karl VI. von Johann Bernhard Fischer von Erlach als zentrale Verbindung zwischen Rom und Byzanz gestaltet wurde und ab 1716 gebaut wurde. Sie lehnt an die Hagia Sophia an, die als byzanthinische Kirche gebaut wurde, 1453 zu einer Moschee wurde und seit 1931 ein Museum beherbergt.