Österreich

Jetzt spricht Heumarkt-Investor Michael Tojner

In der Debatte um das geplante Hochhaus am Heumarkt ergreift nun der Projektinvestor das Wort. Auch Bürgermeister Michael Ludwig äußert sich.

Heute Redaktion
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Die Debatte um das Heumarkt-Hochhaus ist in den vergangenen Tagen hochgekocht - "Heute" berichtete. Während einige Politiker, wie etwa Stadträtin Maria Vassilakou (Grüne) und die SPÖ, für das Projekt sind, stellen sich FPÖ-Vizekanzler Heinz-Christian Strache und ÖVP-Kulturminister Gernot Blümel vehement dagegen.

Projektinvestor Michael Tojner lässt sich durch die Diskussion nicht aus dem Konzept bringen: Er hält an seinen Plänen fest, die Diskussion sieht er als Wahlkampf, sagte er am Dienstag gegenüber dem Ö1-"Morgenjournal".

Er beruft sich weiters auf seinen Vertrag mit der Stadt Wien: "Ich habe einen Vertrag mit der Stadt Wien, der mich dazu verpflichtet, den Eislaufverein umzubauen mit etwa 20 Millionen,

einen Turnsaal für das Akademische Gymnasium zu errichten, für die Mitarbeiter des Intercont ein Hotel zu bauen – das sind ungefähr 200 Leute – und auch für das Konzerthaus einen Vorplatz zu schaffen", so der Investor.

Dafür, dass der Stadt Wien der Weltkulturerbestatus aberkannt werde, wolle er sicher nicht stehen. Jedoch gäbe es hierzu "zwei negative Gutachten und circa zehn positive Gutachten. Es sind momentan leider nur die negativen Gutachten zitiert worden, es ist leider offensichtlich Vorwahlkampf schon angebrochen", sagte er gegenüber "Wien heute". Mit den beteiligten Parteien will er an einem Strang ziehen.

Da Tojner glaubt, dass die Verhandlungen mit der UNESCO positiv ausgehen, hält er eine Verkleinerung des Turms auf 43 Meter, wie sie diskutiert wird, nicht sinnvoll: "Da kann man nicht einfach – wie bei Wien Mitte - etwas runterschneiden und dann sieht das hässlich aus. Wir wollen ein schönes Projekt umsetzen."

Bürgermeister Ludwig (SPÖ) sieht die Lage diplomatisch: "Es ist so, dass wir schon seit vielen Monaten in sehr engem Dialog sind mit den Einrichtungen der UNESCO, aber auch mit dem Investor. Dass wir versuchen zum einen das Weltkulturerbe zu erhalten – das ist auch mir als Bürgermeister sehr wichtig – und auch mit dem Investor Gespräche zu führen, wie wir das in Einklang mit seinen Interessen bringen", sagte er zu Ö1.

Dass Tojner und seine Firma Wertinvest dabei den Anspruch darauf haben, ein Projekt zu realisieren, dürfe nicht außer Acht gelassen werden. In einer Pressekonferenz am Dienstag gab sich Ludwig optimistisch: Man wolle den Spagat zwischen Areal-Neugestaltung und Beibehaltung des Weltkulturerbe-Status schaffen und eine "einvernehmlich gute Lösung" finden.

Im "Wien heute"-Inverview betonte Tojner, dass die UNESCO die Pläne keinesfalls abgesagt, sondern nur auf die Gefährdung des Status als Weltkulturerbe hingewiesen hätte. "Das ist ja kein endgültiges Nein von der UNESCO und da gilt es, zu überzeugen", so der Investor.

Die Stadt Wien hat dem Projekt am Sonntag allerdings einen zweijährigen Stopp verordnet. Diesbezüglich zeigt sich Tojner jedoch unbeeindruckt, der Baustart sei ohnehin für 2021/22 geplant gewesen. Die Planungen verlaufen dennoch weiter wie gehabt.

Ob das Bauvorhaben einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) unterzogen werden muss, ist noch ungewiss. Das Bundesverwaltungsgericht hat die Entscheidung in der Sitzung am Montag vorerst vertagt. Der zuständige Richter wies darauf hin, dass noch einige Punkte zu klären seien.

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