Politik

Was wir aus der Wahl lernen (könnten)

"Heute"-Chefredakteur Christian Nusser kommentiert den Ausgang der EU-Wahl.

Heute Redaktion
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Bild: heute.at

Schon kurios: Da debattieren wir vier Wochen über die Zukunft Europas, dann wählen wir Österreichs Gegenwart. Auch die sechste EU-Wahl war bei uns eine rein regionale Angelegenheit.

Schon auffallend: Deutschland hat Klima, wir haben Ibiza. 33 % der Unter-30-Jährigen wählten in Deutschland Grün. Nix AfD, nix rechte Jugend. Eben noch scheintot, sind die Grünen jetzt auf dem Weg zur (jungen) Volkspartei, die Roten verabschieden sich gerade aus diesem Wählersegment.

Schon seltsam: Ich fand den Wahlkampf der ÖVP optisch grottig. Auf einem Plakat wurde der Spitzenkandidat so unvorteilhaft von hinten abgebildet, dass es aussah, als würde er in eine Wiese pinkeln. Wurscht!

Schon einfach: Viele Parteien hatten Slogans, der ÖVP reichten vier Buchstaben als Programm: Kurz. Wird bei der Nationalratswahl im Herbst auch so sein.

Schon zu bedenken: Die Reise der FPÖ ist lange nicht vorbei.

Schon schräg: Die SPÖ lag bundesweit selten so schlecht, jubelte und busselte trotzdem.

Schon signifikant: Die EU-Wahl war vielerlei, eines jedenfalls nicht: ein Auftrag an die Roten, Kurz heute abzuwählen. Passiert wohl trotzdem.

Manche Polit-Strategie wirkt wie in der Puppenecke von Toys"R"US ersonnen.



(CNN)