Politik

Doskozil: "Ich will nicht nach Wien"

Der Ex-Minister übernimmt am Samstag die SPÖ im Burgenland und räumt in "Heute" mit Gerüchten auf.

Heute Redaktion
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Hans Peter Doskozil wirkt angekommen im Burgenland. Seinen Dienst-BMW lenkt er selbst. Als Landesrat trägt er Jeans und aufgekrempeltes Hemd statt Anzug. Er bestellt Melange (ohne Zucker) und Mineralwasser (extra prickelnd).

"Mein Platz ist im Burgenland"

Dass seine Kritik an Parteichef Christian Kern ("grün-linke Fundi-Politik") in "einer Obmanndiskussion ausgeartet ist, wollte ich nicht", sagt Doskozil. "Ich würde es auch gar nicht als Disput, sondern als inhaltliche Diskussion bezeichnen." Das Gerücht, er könnte die Bundes-SPÖ übernehmen, versenkt er im See: "Absolut kein Thema. Man kann nicht zwischen Bund und Land hin- und herspringen. Ich will nicht nach Wien – mein Platz ist im Burgenland." Wie fix? "Ganz fix."

Ob Christian Kern seine Sache als Oppositionschef gut mache? "Darum geht's doch gar nicht. Ein Spitzenkandidat kann seine Sache noch so gut machen – wenn es dann immer wieder andere gibt, die die Sache verwässern." Es brauche nun dringend ein einheitliches Migrationspapier: "Und diese Linie muss dann eingehalten werden – damit die Bevölkerung weiß, woran sie ist."

"Nüchtern-normales" Verhältnis zu Kern

Aber – Hand aufs Kapitänsherz – welches Verhältnis haben Sie nun wirklich zu Kern? "Ein ganz nüchtern-normales, aber durchaus intakt. Es gibt vielleicht Verhältnisse zu Persönlichkeiten in der SPÖ, die intensiver sind – aber so ist das doch immer im Leben. Wir beide sind vom Gedanken getragen, die Sozialdemokratie weiterzuentwickeln."

Vor einer Bootsfahrt in Rust holt Doskozil Nikotinkaugummi aus der Tasche: "Ich habe zum dritten Mal zu rauchen aufgehört. Es gelingt mir seit fünf Wochen." Auch seine Stimme ist "nach einer OP wieder fast voll da". Auch für starke Ansagen.