"Heute"-Leser berichtet aus zerbombter Stadt Charkiw

Der Ukraine-Krieg brachte neben zerbombten Städten auch schon fast drei Millionen Flüchtlinge und unzählige Tote mit sich – "Heute" informiert LIVE über die aktuellen Entwicklungen. Direkt vom Freiheitsplatz in Charkiw meldet sich nun "Heute"-Leserreporter Igor. Er setzt sich seit Kriegsbeginn leidenschaftlich für die Bedürftigen vor Ort ein. Eine Flucht ist für den 30-Jährigen keine Option.
"Mein Leben hat sich komplett geändert"
Vom menschenleeren Hauptplatz schaltete sich Igor am Montag zu. Der 30-Jährige war vor dem Krieg als Künstler tätig und reiste mit seinem Zirkus-Team durch die Welt. Für den Artisten ist heute allerdings nichts mehr, wie es einmal war: "Am 24. Februar hat sich mein Leben komplett verändert – am ersten Morgen ging ich durch meinen Bezirk und brachte den Menschen Essen und warme Kleidung", erzählt der gefasste Ukrainer im Gespräch mit "Heute".
Weitere Eindrücke aus Charkiw gibt es hier im Video:
Seit dem Einmarsch der russischen Truppen leistet der 30-Jährige humanitäre Hilfe. Als Freiwilliger ist er täglich mehrere Stunden mit seinem privaten Auto unterwegs und versorgt die Bewohner des umkämpften Charkiws mit dem Nötigsten – und begibt sich dabei immer wieder aufs Neue in Lebensgefahr.
Keine Angst vor dem Tod
Igor selbst ist von 6.00 Uhr morgens bis zur Ausgangssperre um 18.00 Uhr auf den Beinen und ordnet sein eigenes Leben der humanitären Hilfe unter. Angst vor dem Tod habe er keine. Im "Heute"-Interview gab sich der Ukrainer zuversichtlich, dass seine Heimatstadt Charkiw nicht fallen würde. "Unsere Soldaten beschützen uns rund um die Stadt – die Russen werden es nicht hineinschaffen", ist sich Igor abschließend sicher.