Politik

Aufdecker Peter Pilz: "Kurz hat Angst vor mir"

Heute Redaktion
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Im sechsten Öffi-Talk begleitete "Heute" Peter Pilz zu dessen Büro in Wien. Am Weg dorthin sparte dieser nicht mit Kritik an ÖVP und FPÖ. Aber auch die Grünen gerieten ins Visier des "Aufdeckers".

Wir treffen Jetzt-Gründer Peter Pilz nahe seiner Gemeindebau-Wohnung bei der U-Bahn-Station Kaisermühlen. Spätestens als Pilz unser Gespräch nach nur zwei Minuten unterbricht, um ein "sehr wichtiges" Telefonat zu führen, wird klar: Der ehemalige Grüne befindet sich momentan im absoluten Wahlkampfmodus.

Schmutzige Politik

Dann ist das Telefonat erledigt und wir starten mit der U1 in Richtung Stephansplatz. Pilz verrät uns: "Das ist mein täglicher Arbeitsweg." Ein Auto verwendet er nur, wenn er außerhalb von Wien Termine hat. In Wien gilt: "Öffis, Radl und sonst gar nichts!"

Pilz hat sichtlich gute Laune, die verfliegt aber schon bei der Frage, ob Politik ein schmutziges Geschäft ist? "Naja, Ibiza-Politik ist schon sehr schmutzig", meint Pilz, bevor er zur (ersten) Tirade gegen Türkis und Blau ansetzt. Beide Parteien seien "schmutzig", so Pilz.

"Hackerangriff von Marsmenschen"

Sebastian Kurz "und seine Leut'" seien obendrein auch noch "die größten Feiglinge, die diese Republik je gesehen hat". Den Grund liefert er mit: Der ÖVP-Chef sei den TV-Duellen mit ihm ausgewichen. Pilz vermutet: "Weil er Angst vor mir hat."

Aus ähnlichen Gründen habe der Ex-Kanzler nun auch einen "Hackerangriff von Marsmenschen" erfunden, um so von "der erneuten, illegalen Überziehung" der Wahlkampfkosten durch die ÖVP abzulenken. Generell werde in der Politik "so viel gelogen", dass das Vertrauen "fast komplett" verloren gegangen sei.

Kontrolle und Sicherheit

Gerade deshalb sei es jetzt so wichtig, seine Liste wieder in den Nationalrat zu wählen: "Wir stehen für Kontrolle." Und wofür steht seine Liste abseits des Kontroll-Themas? "Für Sicherheit."

Im "Gegensatz zu den Grünen" würde seine Liste nämlich "die Sorgen der Leute ernst nehmen", auch wenn es um "islamistische Hassprediger" gehe. Die Grünen aber würden sagen: "Das sind eh alles ganz nette Leute."

Glaubt an Wiedereinzug

Das dritte große Thema von Jetzt sieht Pilz im Klimaschutz. Auch hier gehe man "weiter als die Grünen, die einfach nicht genug machen", so Pilz in einem weiteren Seitenhieb auf seine Ex-Partei. Sein Credo: "Wer guten Klimaschutz macht, bekämpft damit auch Armut und schützt unsere Bauernhöfe."

Trotz schlechter Umfragewerte glaubt Pilz weiter an den Wiedereinzug von Jetzt: "Ich führe Wahlkämpfe, damit ich sie gewinne." Seine "Lektion" aus den vielen Turbulenzen bei Jetzt: "Ich habe heute, anders als früher, ein Team, auf das ich mich voll verlassen kann."