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"Meine Mandantin ist ein harmloses Hascherl"

Heute Redaktion
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An mehreren Bauernhöfen (im Bild in Umberg) legte die 44-jährige Verdächtige Brände. Sie ist auch des Mordes angeklagt.
An mehreren Bauernhöfen (im Bild in Umberg) legte die 44-jährige Verdächtige Brände. Sie ist auch des Mordes angeklagt.
Bild: Freiwillige Feuerwehr Rosegg

Im Prozess gegen den Villacher Hexenzirkel, will eine der Angeklagten nur ein "willenloses Werkzeug" gewesen sein. Ihr Anwalt fordert ein neues Gutachten.

"Meine Mandantin denkt nicht daran, ein Geständnis abzulegen", erklärt der Wiener Anwalt Wolfgang Blaschitz laut einem Bericht der "Kleinen Zeitung" vom heutigen Montag. Er vertritt eine der drei Beschuldigten, eine 44-jährige Ungarin, im spektakulären "Hexen"-Fall von Villach. Sie wird beschuldigt, eine 72 Jahre alte Pensionistin stranguliert zu haben.

Im Gegensatz zum Anwalt der "Oberhexe" sieht Blaschitz seine Mandantin nicht als die Schuldige. Den Mord an der Pensionistin habe sie im Trancezustand begangen. "Sie ist an sich ein völlig harmloses Hascherl und war das willenlose Werkzeug der Hauptverdächtigen", so Blaschitz. Er möchte ein weiteres Gutachten einholen, denn das des Sachverständigen und Psychiaters Peter Hofmann sei nicht umfassend genug.

"Er beschreibt die esoterische Welt, in der meine Mandantin lebte, ihre absolute Abhängigkeit von der 48-Jährigen und am Ende gibt es keine Konsequenzen", wird der Wiener weiter zitiert. Er möchte nicht unangefochten stehen lassen, dass seine Mandantin jederzeit selbstständig gehandelt haben könnte.

Anstatt eines Psychiaters soll nun ein Gutachter für Okkultismus zum Zug kommen. Ein entsprechender Antrag bzw. Auftrag soll noch in dieser Woche folgen.

Okkultes "Hexen-Trio"

Dem Frauentrio aus Villach werden Betrug, Erpressung, Brandstiftung und schließlich sogar Mord angelastet. Sie sollen älteren Menschen Geld aus der Tasche gelockt haben. Doch eine der Geschröpften roch – mit Verzögerung – den faulen Zauber und drohte der "Sektenführerin", sie wieder aus ihrem Testament zu streichen. Einst verborgte 100.000 Euro forderte die Villacherin nun vehement zurück.

Das war ihr Todesurteil, wie die Ungarin nach ihrer Festnahme den Ermittlern zu Protokoll gab: Auf Geheiß der Clan-Chefin soll sie die Frau (72) im Oktober stranguliert haben. Bei Nichtvollstreckung des Mord-Auftrags hätte ihr großes Unheil gedroht. Sie wäre dann verhext und verflucht worden.

Bereits im März hatte die 44-Jährige gestanden, einem "Opi" ein giftiges Extrakt aus Maiglöckchen injiziert zu haben. "Das ist kein Mordgeständnis", erklärte Blaschitz damals. Denn ob der 95-Jährige daran verstarb, lässt sich nicht mehr klären. Seine Leiche wurde bereits im Mai 2018 eingeäschert. Das Gift soll die Hauptangeklagte gemischt haben.

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