Wirtschaft

Hier arbeiten Mitarbeiter nur 25 Stunden pro Woche

Heute Redaktion
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Der Chef einer deutschen Agentur hat die Arbeitszeit seiner Angestellten auf fünf Stunden pro Tag gekürzt. Und das bei vollem Gehalt und Urlaubsanspruch.

Junge Unternehmen nutzen seit Längerem die Arbeitszeiterfassung, um Mitarbeitern Vorteile zu verschaffen. Die Stechuhr soll nicht zur "Überwachung" dienen, sondern vielmehr dazu, einen Überblick über vorhandene Überstunden zu wahren und diese zeitgerecht abbauen zu können.

So zumindest erklärte es das Düsseldorfer Telekommunikations-Unternehmen Sipgate, das schon 2007 ein System zur Aufzeichnung von Arbeitsbeginn und Ende eingeführt hat. Wer zu viele Überstunden schiebt, wird automatisch daran erinnert, diese abzubauen.

Ab Mittag schon Feierabend

Der Chef einer Bielefelder Agentur wiederum ging noch einen Schritt weiter. Bei seinem Einstieg bei Digital Enablers 2017 führte Lasse Rheingans die 25-Stunden-Arbeitswoche ein. "Acht-Stunden-Tage sind in Wissensjobs doch höchstens zwei-, dreimal die Woche wirklich möglich", denkt der Unternehmer und erklärt weiter: "Ich bin ein Pragmatiker – ich will nicht, dass die Leute ihre Zeit absitzen, obwohl sie nicht mehr können oder mit ihren Tageszielen schon lange fertig sind."

Die fünf Stunden würden nun voll genutzt und jede Ablenkung vermieden. "Bei fünf Stunden hat man keinen Puffer. Meine Leute treffen sich jetzt nach dem Arbeitstag um 13 Uhr zum gemeinsamen Mittagessen, um aus sich heraus das Soziale nachzuholen", so Rheingans.

Gesteigerte Produktivität

Er habe festgestellt, dass die Mitarbeiter viel produktiver seien und jeden neuen Tag mit einer zündenden Idee beginnen würden. Gleichzeitig räumt Rheingans aber auch ein, dass sich der 5-Stunden-Tag nicht für alle Bereiche gleich gut eignet. In der Projektarbeit etwa hätten die Leute Schwierigkeiten schon mittags fertig zu sein.

Arbeitgeber müssen die Arbeitszeit der Mitarbeiter exakt erfassen, urteilte der EuGH. Das müssen Sie darüber wissen:

(ek)