57,8 Millionen Liter Öl pro Tag produziert die weltweit größte Raffinerie des Ölkonzerns Royal Dutch Shell in Singapur. Bei Wartungsarbeiten kam es zu einem folgenreichen Zwischenfall: Öl entzündete sich und binnen Sekunden wurde der Komplex zum Flammenmeer.
Die werkseigene Feuerwehr und Einsatzkräfte der Singapurer Zivilverteidigung kämpften eineinhalb Tage lang verzweifelt gegen die Flammen. Immer wieder kam es zu Explosionen und die Brände wurden neu entfacht. Meterhohe Flammen schossen in den Himmel, die Hitze war noch kilometerweit spürbar. Die umliegenden Anlagen wurden vorsichtshalber geschlossen. Die Rettungsmannschaften waren mit Kühlmaterial im Einsatz, um zu verhindern, dass sich Tanks in der Nähe des Feuers überhitzen.
Shell versuchte indes, die Katastrophe herunterzuspielen. Es bestehe keine Gefahr für Leib und Leben oder die Umwelt, alle Mitarbeiter seien in Sicherheit, ließ das Unternehmen wissen. Die Pulau-Bukom-Raffinerie mit einer Kapazität von 500.000 Barrel pro Tag liegt auf einer kleinen Insel rund fünf Kilometer südwestlich des asiatischen Stadtstaats. Die Anlage ist das wichtigste Versorgungs- und Distributionszentrum von Shell in der Region. Nun soll der Betrieb in der Raffinerie eingestellt werden.