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Hier kreuzigen sich Christen aus aller Welt

Heute Redaktion
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In einem blutigen Ritual zur Nachempfindung des Todes Jesu haben sich am Karfreitag auf den Philippinen, in Indien, auf Sri Lanka oder in Polen mehrere Katholiken ans Kreuz nageln lassen. Tausende Schaulustige kamen, um die Selbstgeißelung der Männer zu beobachten. Eine Prozession gab es auch in Jerusalem. In Rom läutete Papst Franziskus am Gründonnerstag das Osterfest ein.

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Den Freiwilligen wurden knapp acht Zentimeter lange Stahlnägel durch die Hände gerammt, als sie ans Kreuz genagelt wurden.

Hunderte weitere Männer, die ihre Gesichter unter Tüchern verbargen, peitschen in einer Prozession ihre nackten Oberkörper blutig. Die Zeremonien, die von der Kirchenspitze nicht gebilligt werden, finden jedes Jahr statt.

Auf den Philippinen strömen stets tausende Touristen in die 65 Kilometer nördlich der Hauptstadt Manila gelegene Stadt San Fernando, um das blutige Spektakel zu beobachten. Um einen allzu großen Menschenandrang zu vermeiden, wurden die Kreuzigungen in diesem Jahr an verschiedenen Orten der Stadt abgehalten.

Prozession auch in Jerusalem

Gläubige Christen haben auch im Heiligen Land am Karfreitag an das Leiden Jesu erinnert. Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen nahmen zahlreiche Christen an der traditionellen Prozession auf der Via Dolorosa in Jerusalem teil. Am Abend findet der traditionelle Kreuzweg am Kolosseum in Rom mit Papst Franziskus statt.

Die Gläubigen in Jerusalem liefen die verschiedenen Stationen des Leidenswegs Jesu ab, viele von ihnen trugen ebenfalls große Holzkreuze. Einer der Teilnehmer war als Jesus Christus verkleidet. Er trug eine Dornenkrone und seine Brust war mit Blut verschmiert.

"Wunsch nach Versöhnung"

In den engen Gassen der Altstadt kam es zu Handgreiflichkeiten zwischen Teilnehmern der Prozession und israelischen Militärpolizisten, die viele Durchgänge abgesperrt hatten. Junge Muslime wurden daran gehindert, zum Gebet auf den Tempelberg in Jerusalems Altstadt zu gehen.

Die Oberhäupter der christlichen Konfessionen haben in ihrer Osterbotschaft zum Gebet für den Frieden aufgerufen. Man hoffe auf einen erfolgreichen Verlauf der Verhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern, hieß es darin. "Trotz all der gegenwärtigen Schwierigkeiten rufen wir die Parteien dazu auf, diese historische Gelegenheit zu ergreifen." Für einen echten und dauerhaften Frieden seien allerdings "Gerechtigkeit und ein Wunsch nach Versöhnung" notwendig.