Oberösterreich

Hier rollt ein Schiff durchs Mühlviertel

41 Meter lang und 160 Tonnen schwer – das Passagierschiff "Semtana" rollte auf der Straße durchs Mühlviertel Richtung Tschechien.

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    Millimeter-Arbeit – Ganz langsam ging es um die Kurve.
    Millimeter-Arbeit – Ganz langsam ging es um die Kurve.
    fotokerschi.at

    "Gemma Boot schauen" – hieß es Dienstagabend und heute in Oberösterreich. Allerings nicht im Wasser sondern entlang der Straße von Linz-Urfahr bis ins Mühlviertel. Mittels eines Sondertransports ging es für das Passagierschiff "Smetana" von der Donau bis Moldaustausee in Südböhmen (Tschechien).

    Begonnen hat die Reise für das 25 Meter lange Schiff in Deutschland. Über den Rhein-Main-Donau-Kanal steuerte die "Smetana" aus der deutschen Stadt Speyer am Dienstag den Linzer Hafen an. Mit zwei großen Kränen ging es dann vom Wasser direkt auf einen riesigen Anhänger. Das Steuerhaus wurde extra abgehoben, um die Transporthöhe zu verringern.   

    Um 22 Uhr nahm die "Schiffahrt" an Land dann seinen Lauf. Für den 160-Tonnen-Transport ging es dann im Schneckentempo Richtung Lederfabrik. Wie ein Augenzeuge berichtet benötigte der Laster für die sieben Kilometer lange Fahrt von der Donau bei Steyregg bis in die Pulvermühlstraße rund eine Stunde. Immer wieder musste Verkehrsschilder abmontiert, Kreuzungen gesperrt und Ampelanlagen angehoben werden.

    Über den Haselgraben rollte die "Semtana" dann Richtung Grenze zu Tschechien. Die größten Herausforderung war dabei für den Lenker die Durchfahrt der engen Passagen im Zentrum von Zwettl/Rodl (Bez. Urfahr-Umgebung). Der 41 Meter lange Tieflader hatte große Mühe überall durchzukommen. Mehrere Mitarbeiter konnten den Schwertransport aber problemslos durch das Örtchen durch navigieren. Zahlreiche Schaulustige aus der Umgebung ließen sich dieses Spektakel nicht entgehen, zückten ihre Kameras. 

    Noch am Mittwoch ins Wasser gelassen

    Noch am heutigen Mittwoch wird das Schiff am südlichen Ufer des Moldaustausees ins Wasser gelassen. Da wird das Schiff auf zwei Röhren aufgesetzt und "flutscht‘"dann sozusagen in den See. 

    Insgesamt finden 140 Passagiere auf der "Smetana" Platz. Diese wird dann den Nordkurs auf dem Moldaustausee befahren. Ziele sind dann Orte wie Horni Plana, Cerna und Dolni Vltavice. Übrigens: Das etwas größere Schwesterschiff "Adalbert Stifter", das 2012 ebenfalls über Linz zum Moldaustausee transportiert wurde, ist auf dem Südkurs unterwegs.