Wer diesen Sommer oder auch zu jeder anderen Jahreszeit durch die Wiener Innenstadt schlendert, weiß: Auf Besucher aus aller Welt übt sie eine endlose Anziehungskraft aus. Die Menschenmengen, die durch die City pilgern, haben auch Fabian Navarro zu seinem neuen Roman "Vienna Falling" (Leykam) inspiriert.
In seinem Buch öffnet sich nach einem Erdbeben plötzlich ein Spalt am Stephansplatz und verschluckt einen deutschen Touristen. Der Slam-Poet und Schriftsteller kam selbst als Gast aus dem Nachbarland nach Österreich, inzwischen lebt er schon seit neun Jahren mit großer Freude in Wien. "Ich bin fast nie im ersten Bezirk, man kann es selten genießen", gibt er im "Heute"-Gespräch jedoch zu. Das liegt vor allem an dem ständigen Gewusel in den Straßen.
Navarro, der mit "Miez Marple" auch eine erfolgreiche Katzenkrimi-Reihe geschaffen hat, erzählt nun eine amüsant absurde Story, durch die mit ebenso schrullige Helden wandern. Neben der hartnäckigen Protagonistin Renate amüsieren sich Leser auch über und mit Geisterjäger Reinhold Gruber, der nebenher auch als Detektiv arbeitet. "Er ist eine Mischung mehrerer Figuren aus Hader-Filmen und Ghostbusters", so der Autor.
Für ihn ist das Buch auch Ausdruck der Liebe zu seiner neuen Heimat. "Die Menschen in Österreich wissen viel mehr über Deutschland, als umgekehrt", stellte er erfreut fest. Aber: "Man wird als Deutscher nie ganz dazugehören", obwohl Navarro sich inzwischen zumindest gelegentlich so anhört, wie ein Wiener, freut er sich. Am 7. Oktober liest er erstmals im Literaturhaus Wien aus seinem neuen Buch.
