Österreich

Hier wurde in NÖ "Original Play" praktiziert

Heute Redaktion
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Bild: zVg

Nach einer Anfrage der Neos im NÖ Landtag, wurden jetzt jene Bildungseinrichtung bekannt gegeben, an denen "Original Play" durchgeführt wurde.

Fremde Erwachsene, die mit Kindern rangeln. Das Konzept von "Original Play" soll Kindern helfen, Traumata besser zu bewältigen, es soll zudem das Bedürfnis nach Nähe und Verbundenheit stillen.

Das sei eine "Einladung zur Übergriffigkeit", sagen indes Experten. Missbrauchsvorwürfe wurden laut, in Deutschland soll es tatsächlich zu Übergriffen gekommen sein – "Heute" berichtete.

Das Land NÖ stoppte nach Bekanntwerden der Vorwürfe gegen den Verein sofort jedwede Zusammenarbeit in Institutionen des Landes.

Doch die Neos NÖ unter Sprecherin Indra Collini wollten mehr wissen. In einer Anfrage an den Landtag forderte man Aufklärung, in welchen Einrichtungen der Verein "Original Play" tätig war.

Hier wurde "Original Play" durchgeführt

In der Beantwortung wird klar gestellt: "§28 NÖ Kindergartengesetz 2006 regelt, dass vom Kindergartenerhalter zur Erprobung neuer pädagogischer Maßnahmen mit Bewilligung der Landesregierung Versuche (Projekte) in Kindergärten und Kindergartengruppen durchgeführt werden können. Ein Projekt bzw. Versuch ist auf eine bestimmte Dauer angelegt. Dem Antrag ist ein Projektplan anzuschließen."

In den Kindergartenjahren 2018/2019 sowie 2019/2020 wurde im Landeskindergarten Amstetten (Schulstraße) "Original Play" praktiziert. Das Projekt sei von einer diplomierten Lebens- und Sozialberaterin und den Pädagoginnen des Kindergartens durchgeführt worden. Weiters seien die Eltern schriftlich darüber informiert worden. "Der Versuch erfolgte immer in Anwesenheit einer Kindergartenpädagogin, regelmäßige Reflexionsrunden zu dem Projekt fanden gemeinsam mit SonderkindergartenpädagogInnen und weiterem pädagogischen Personal statt", heißt es.

Im Jahr 2013/2014 gab es "Original Play" auch einmalig im Landeskindergarten Altenberg in der Gemeinde St. Andrä-Wördern, zudem 2017/2018 im Landeskindergarten III in Loosdorf (Bezirk Melk) und 2018/2019 in der Stolpeckgasse in Klosterneuburg.

Auch im ISTA-Kindergarten

Von Jänner bis August 2019 war "Original Play" zudem im Privat-Kiga des Institute of Science and Technology Maria Gugging (IST Austria) in Klosterneuburg tätig. "Das Projekt wurde von der Kindergartenleitung genehmigt", heißt es in der Anfragebeantwortung von Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister.

Weiters war der Verein von 2015 bis 2019 in der Sonnenschule Amstetten, der Integrativen Volksschule St. Georgen/Ybbsfelde (Bezirk Amstetten), der Volksschule in Kematen (auch Amstetten) sowie der Allgemeinen Sonderschule Haag, der Freiraumschule in Kritzendorf (Gemeinde Klosterneuburg), der Volksschule Tullnerbach (Bezirk St. Pölten), der ASO Tulln, der Mittelschule in Haidershofen (Amstetten), der VS Schulstraße in Amstetten und der Volksschule Albrechtsstraße in Klosterneuburg tätig.

Die Neos kritisieren nun ein "Versagen" der Kontrollinstanzen. "Wie kann es sein, dass ein Verein, dessen Arbeit sich als unwissenschaftlicher Unfug herausstellt und noch dazu im Zusammenhang mit möglichem Missbrauch von Kindern steht, einfach durchgewunken wird? Hier hat das Land die notwendige Sorgfalt vermissen lassen und die Kontrolle versagt. Sonst hätte Original Play nicht über Jahre hinweg in Einrichtungen des Landes tätig sein können", so Sprecherin Indra Collini. Es gehe immerhin um den Schutz der Kinder.