Die französische Insel La Réunion im Indischen Ozean hat sich auf die Ankunft des gefährlichen Zyklons Belal vorbereitet. Der Wetterdienst Météo-France warnte am Montag, das Auge des Wirbelsturms dürfte "mit extremen Winden" direkt über die Insel hinwegziehen. Die Behörden verhängten Ausgangssperren. "Jeder Einzelne soll sich an einen sicheren Ort begeben", sagt der Vorsteher von La Réunion.
Erwartet wurden meterhohe Wellen und Windgeschwindigkeiten von mehr als 200 km/h an der Küste und mehr als 250 km/h in den Hochlagen. Der Meteorologe Sébastien Langlade warnte, solche "zerstörerischen Winde" könnten "große Schäden" anrichten. Er bezeichnet den aufziehenden Sturm als "historisch" und "sehr gefährlich". Es dürfte gemäß Behörden der stärkste Zyklon seit mehreren Jahrzehnten werden.
"Seien Sie vorsichtig, bleiben Sie zu Hause", appellierte Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron an die rund 870.000 Bewohnerinnen und Bewohner der östlich von Madagaskar gelegenen Insel. Die Behörden hatten bereits am Sonntag angeordnet, dass die Menschen vom Abend an ihre Häuser nicht mehr verlassen dürfen. Es wurde die höchste Warnstufe ausgerufen.
Am Montag wurde diese Anordnung bis auf weiteres auch auf Rettungs- und Sicherheitskräfte ausgeweitet. Zuletzt war die Insel 2014 von einem schweren Zyklon getroffen worden.
