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Hitze, Dürre und Wind lassen Südeuropa brennen

Heute Redaktion
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Der Kampf gegen die Waldbrände in Südeuropa ist auch in der Nacht auf Donnerstag weitergegangen. Die Feuerwehren in Griechenland und den spanischen Ferieninseln im Atlantik und Mittelmeer waren nach Kräften bemüht, die Flammen unter Kontrolle zu bringen. Hitze, Trockenheit und Wind erschwerten die Löscharbeiten enorm. Vielerorts gehen die Behörden von Brandstiftung aus.

ist auch in der Nacht auf Donnerstag weitergegangen. Die Feuerwehren in Griechenland und den spanischen Ferieninseln im Atlantik und Mittelmeer waren nach Kräften bemüht, die Flammen unter Kontrolle zu bringen. Hitze, Trockenheit und Wind erschwerten die Löscharbeiten enorm. Vielerorts gehen die Behörden von Brandstiftung aus.

Am Mittwochabend war es den Einsatzkräften auf der Kanareninsel La Palma gelungen, einen am Montag ausgebrochenen Brand unter Kontrolle zubringen, wie die Inselregierung berichtete. Die Flammen hatten 900 Hektar Wald in Mitleidenschaft gezogen.

Besonders heftig wüteten die Flammen auf der griechischen Halbinsel Peloponnes. Dort mussten am Mittwoch einzelne Ortschaften evakuiert werden. In der Region Achaia wurde der Notstand ausgerufen, weil sich die Flammen den Gemeinden Ano und Kato Kastritsi gefährlich genähert hatten. Über der rund 200.000 Einwohner zählenden Hafenstadt Patras hing dunkler Rauch. Starker Wind fachte das Feuer bei großer Trockenheit immer wieder an.

Häuser auf Teneriffa evakuiert

Im Süden der spanischen Kanareninsel Teneriffa rückten etwa 500 Feuerwehrleute mit elf Löschflugzeugen an, um ein Großfeuer einzudämmen. Bereits am Dienstag waren zahlreiche Häuser in der Gemeinde Vilaflor evakuiert worden.

Auch in Italien, Montenegro und Portugal hielten die Flammen die Einsatzkräfte auf Trab. In Italien forderte die Naturschutzorganisation WWF, dass sich die nationale Anti-Mafia-Kommission mit dem Problem der gelegten Brände beschäftigt. Häufig handle es sich auch um gezielte Aktionen von Kriminellen. Bereits im Jahr 2007 fiel ein riesiger Teil des süditalienischen Nationalparks Pollino Waldbränden zum Opfer, die vermutlich von der Mafia gelegt wurden, um Land zu gewinnen. Dort hatten die Flammen auch in den vergangenen Tagen wieder mehr als 600 Hektar Land vernichtet.

Friedhof auf Sizilien in Flammen

In Süditalien sind weiter Löschflugzeuge und Feuerwehren im pausenlosen Einsatz, um die zahlreichen Brände unter Kontrolle zu bringen. Am Donnerstag stand in der sizilianischen Kleinstadt San Mauro Castelverde in der Provinz Palermo sogar ein Friedhof in Flammen. Rund um den Ort hatten Brandstifter an Dutzenden Stellen Feuer gelegt.

Am Vortag war es den Einsatzkräften gelungen, von 28 Feuern in Mittel- und Süditalien etwa ein Dutzend unter Kontrolle zu bringen, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. 16 Löschflugzeuge und Hubschrauber wurden eingesetzt. Auch ein Feuer in der Nähe von Taranto in Apulien, vor dem etwa 100 Menschen geflohen waren, wurde gestoppt.

Feuer auf Mallorca unter Kontrolle

Der Waldbrand im Westen der spanischen Urlaubsinsel Mallorca ist unter Kontrolle. Das berichtete die Naturschutzbehörde Ibanat am Donnerstag in Palma de Mallorca. Etwa 33 Hektar Kiefernwald seien vernichtet worden. Zuerst war die Rede von einer Fläche von 65 Hektar gewesen.

Dagegen gingen die Löscharbeiten an zwei weiteren Brandstellen im Süden der Baleareninsel verstärkt weiter. Vier weitere Brände, davon einer nahe des Naturparks s'Albufera im Norden Mallorcas, konnten schon am Mittwoch gelöscht werden. Die Ferieninsel ist in diesem Sommer von ungewöhnlich vielen Bränden heimgesucht worden. Die Polizei vermutet in mehreren Fällen Brandstiftung.