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Jeder 5. Student leidet am Hochstapler-Syndrom

Die Sorge darum, dass man für etwas gehalten wird, das man nicht ist, scheint nicht nur in Studentenkreisen weit verbreitet.

Heute Redaktion
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Ein Hochstapler ist jemand, der vorgibt etwas zu sein, was er nicht ist. Jemand, der sich selbst für einen Hochstapler hält, aber keiner ist, leidet an einem sogenannten Hochstapler-Syndrom. Bei einem realen Erfolg stellt sich keine Freude ein, sondern genau das gleiche Gefühl, das auch Versagen auslöst. Die Betroffenen haben Angst von anderen überschätzt zu werden. Wie eine aktuelle Studie zeigt, leidet jeder fünfte Student darunter.

Frühere Beobachtungen aus den späten 1970er-Jahren hatten gezeigt, dass besonders Frauen weniger stolz auf ihre Leistungen waren und sich vermehrt unrechtmäßig in der derzeitigen Position ihrer Karriere fühlten. Es zeigte sich mittlerweile unter den Geschlechtern jedoch eine gleichmäßige Verteilung, wie eine gerade veröffentlichte Studie der Universität Brigham nahelegt.

Offene Gesprächskultur wesentlich

Dazu untersuchten sie 200 Studierende, die sich bereits in einem fortgeschrittenen Semester befanden. 20 Prozent davon glauben, Hochstapler zu sein. Dabei scheint es auch entscheidend zu sein, mit welchen Bezugspersonen man das Gespräch sucht. Bleibt man mit den Problemen in der eingeschränkten Blase des Studentenkreises, fühlt man sich dadurch selten besser. „Studierende, die Unterstützung außerhalb der eigenen sozialen Gruppe suchen, sehen eher das große Gesamtbild", erklärt Studienleiter Jeff Bednar.

„Die Wurzel des Hochstapler-Syndroms liegt im Gedanken, dass uns andere nicht so sehen, wie wir wirklich sind", sagt der Studien-Koautor Bryan Stewart, ebenfalls von der Brigham Young University. Genauso wesentlich sei daher eine offene Fehlerkultur.

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