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Hochwasser in D: ICE- Hauptstrecken lahmgelegt

Heute Redaktion
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Während der Osten Deutschlands gegen das Hochwasser der Elbe kämpft und im Norden Rekordpegel erwartet werden, dürfen die Menschen in Bratislava und Budapest aufatmen: Die Donau sinkt, die Einsatzkräfte sind allerdings noch im Süden der Slowakei und weiter stromabwärts im Einsatz. Die Scheitelwelle der Donau befand sich am Montag südlich von Budapest.

erwartet werden, dürfen die Menschen in Bratislava und Budapest aufatmen: Die Donau sinkt, die Einsatzkräfte sind allerdings noch im Süden der Slowakei und weiter stromabwärts im Einsatz. Die Scheitelwelle der Donau befand sich am Montag südlich von Budapest.

Nach einem Deichbruch im ostdeutschen Bundesland Sachsen-Anhalt hat sich die Lage in den nördlich gelegenen Hochwassergebieten erneut verschärft. Durch die Sperre einer Eisenbahnbrücke über die Elbe kommt es auch im ICE-Verkehr zu Ausfällen und stundenlangen Verspätungen. Betroffen sind die Bahnverbindungen von Frankfurt am Main nach Berlin und von Hannover nach Berlin. Die Züge fallen aus oder werden umgeleitet. Die Bahn berichtete von stundenlangen Verspätungen und riet Reisenden, diese Verbindungen möglichst zu meiden.

Die Flutwelle der Elbe bewegte sich unterdessen weiter Richtung Norden. Die Pegel im Bundesland Brandenburg stiegen unaufhörlich. In Wittenberg erreichte der Fluss am Sonntagnachmittag einen historischen Höchststand von 7,85 Metern. Bis Dienstag sollen es 8,20 Meter werden. Selbst bei der "Jahrhundertflut" 2002 hatte das Wasser die Marke von 7,34 Meter nicht überschritten.

Elbe bedrohte Altstadt

Die vom Hochwasser der Elbe bedrohte Altstadt von Lauenburg in Schleswig-Holstein ist evakuiert worden. Am Montagvormittag war das Wasser nach Angaben des Krisenstabs bereits auf 9,18 Meter gestiegen. Am Donnerstag soll der Pegel in Hohnstorf auf der anderen Seite der Elbe bei 10,15 Meter stehen. Höchster jemals gemessener Wasserstand in Hohnstorf waren 9,88 Meter - im Jahr 1855. Der Mittelwert des Pegels lag in den vergangenen zehn Jahren bei rund fünf Metern.

Ein leichtes Aufatmen gab es unterdessen in Magdeburg: Der Elbepegel sank seit Sonntag deutlich. Am frühen Vormittag stand der Pegel bei 7,14 Metern, nachdem er am Sonntag auf die historische Höchstmarke von 7,46 gestiegen war. "Es gibt ein leichtes Aufatmen, aber noch keine Entspannung", hieß es seitens der Stadtverwaltung. Bürgermeister Lutz Trümper betonte, Magdeburg bleibe auch in den kommenden Tagen "eine Stadt im Ausnahmezustand".

Hochwasserschutzsystem

Das Hochwasser in der Slowakei hat nicht nur Einsatzkräfte und Freiwillige auf die Probe gestellt, den ersten realen Härtetest hat auch das neue Hochwasserschutzsystem für 33 Millionen Euro bestanden, das erst im Vorjahr fertiggestellt wurde und größte Schäden verhinderte. In der Hauptstadt Bratislava ist der Pegel der Donau bis Montagmittag um gut dreieinhalb Meter gegenüber dem Höchststand von 10,30 Metern zurückgegangen.

Im Vorort Devin am Zusammenfluss von Donau und March, der von den Fluten am schlimmsten getroffen wurde, haben Hunderte Freiwillige bereits am Wochenende bei den ersten Aufräumarbeiten geholfen. Schon am Dienstag könnte die Donau wegen erwartetem ergiebigem Regen im oberen Flusslauf erneut vorübergehend um eineinhalb Meter steigen, so das slowakische Hydrometeorologische Amt. Eine zweite Flutwelle sei aber nicht zu befürchten. Im unteren Flusslauf in der Südslowakei waren Sicherheits- und Rettungskräfte auch am Montagvormittag noch voll in Einsatz. In Komarno hat die Donau am Sonntag in der Früh mit 8,88 Meter ihren Höchststand erreicht.

Donaupegel hatte Rekordmarke

Der Donaupegel in Budapest hat nach der am Sonntagabend registrierten Rekordmarke von 8,91 Meter langsam zu sinken begonnen. Große Überflutungen blieben aus, das Hauptaugenmerk der Behörden in der ungarischen Hauptstadt galt dem Schutz der Margareteninsel. In Ungarn wurden entlang der Donau bisher rund 1.500 Menschen in Sicherheit gebracht.

Auch in Tschechien forderten Starkregen und Sturm die Einsatzkräfte. Die Feuerwehr rückte am Montag zu hunderten von Einsätzen aus, um Keller auszupumpen und Straßen zu räumen. Wegen umgestürzter Bäume kam es im Bahnverkehr zu Verspätungen. Im Stadtzentrum von Prag stand ein Kino unter Wasser. Aus dem Fluss Otava in Westböhmen wurde am Montag die Leiche eines Mannes geborgen, der am Vorabend als vermisst gemeldet worden war. Es dürfte sich um das elfte Todesopfer seit Beginn der Unwetter in Tschechien vor mehr als einer Woche handeln.