Oberösterreich

Hochwasserexperte: "Sind mit blauem Auge davongekommen"

Hochwasser-Alarm in Teilen Oberösterreichs. In Schärding am Inn und auch in Linz-Urfahr wurde der Hochwasserschutz errichtet. So geht es weiter.

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In Schärding  beim Inn wurde der Hochwasserschutz errichtet. Der Experte verspricht für die nächsten Tage eine Entspannung der Lage.
In Schärding beim Inn wurde der Hochwasserschutz errichtet. Der Experte verspricht für die nächsten Tage eine Entspannung der Lage.
Daniel Scharinger

Die Feuerwehren des Landes sind im Dauereinsatz. Den Einsatz von 80 Feuerwehren und 1.200 Einsatzkräften vermeldete die Landeswarnzentrale der oö. Feuerwehr Sonntagnachmittag. Sie waren damit beschäftigt, unter anderem Keller und Unterführungen auszupumpen, Vermurungen zu beseitigen, Absperrungen zu errichten, umgestürzte Bäume zu beseitigen und Hochwasserschutzbauten zu errichten.

Auch Fahrzeugbergungen uneinsichtiger Autofahrer, die trotz Absperrungen Straßen befahren, waren Teil des Einsatzgeschehens. Besonders betroffen waren die Bezirke Steyr-Land, Linz, Linz-Land, Perg, Urfahr-Umgebung und Schärding. An der Donau in Enns (Bez. Linz-Land) musste die Feuerwehr drei Fischer von einer Insel befreien. Wir berichteten. 

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    Aufgrund der rasch steigenden Pegel musste die Feuerwehr zur Insel fahren und die drei Fischer retten.
    Aufgrund der rasch steigenden Pegel musste die Feuerwehr zur Insel fahren und die drei Fischer retten.
    fotokerschi.at

    Hochwasserschutz errichtet

    Die extremen Regenfälle haben am Wochenende aber vor allem in Schärding, Steyr und im Salzkammergut zu Hochwasseralarmen, Murenabgängen und überfluteten Kellern geführt. In Schärding hat man bereits Samstagabend damit begonnen den Hochwasserschutz zu errichten. "Durch überdurchschnittlich schnelles Ansteigen des Pegels der Salzach in den Morgenstunden von Sonntag" war laut Landeswarnzentrale "auch am Inn mit dem Erreichen der ersten Hochwassermarke zu rechnen".

    Der Parkplatz Schiffsanlegestelle, sowie der Leonhard-Kaiser-Weg wurden Sonntag für den gesamten Verkehr gesperrt. Der Wasserstand des Inns bei Schärding Sonntagmittag (12.15 Uhr): 5,95 Meter. Innerhalb von 24 Stunden war der Pegel um fast zwei Meter (exakt 1,91 Meter) angestiegen. 

    Im Bezirk Steyr-Land hat der Steyrfluss zu Überflutungen geführt. In den frühen Morgenstunden war die "Zivilschutzwarnung" ausgelöst worden.

    Am Traunsee zwischen Traunkirchen und Ebensee ging in der Nacht auf Sonntag eine Mure ab und verschüttete die B145. Die Straße wurde gesperrt. Auch in Bad Ischl sorgten Murenabgänge und übergelaufene Bäche für Verklausungen und vollgelaufene Keller.

    Linz für Ernstfall vorbereitet

    Auch am Linzer Urfahrmarkt-Gelände wurde am Sonntag der mobile Hochwasserschutz errichtet. 5,80 Meter zeigte der Pegel der Donau in der oö. Landeshauptstadt Sonntagvormittag an. Das habe "die Aktivierung des Hochwasserleistungsplanes (ab Pegelstand 5,50 Meter)" zur Folge gehabt, so die Stadt Linz in ihrer Aussendung. 

    Sämtliche Abgänge zur Donau wurden geschlossen und die Dammelemente des mobile Hochwasserschutzdammes aufgebaut. Auch wurden die Zufahrten zur Oberen Donaustraße und zum Urfahraner Jahrmarktgelände straßenpolizeilich geschlossen. Ebenfalls gesperrt wurden die Freizeit- und Skateranlagen im Donaupark.

    Bis in die späten Abendstunden wird mit einem weiteren Anstieg auf bis zu 6,6 Meter gerechnet. Die Donau kann vereinzelt leicht übertreten. "Kleinere Überflutungen kann es auf Radwegen und Treppenwegen geben", so Peter Kickinger Leiter des Hydrographischen Diensts in OÖ Sonntagmittag zu "Heute"

    Entspannung in Sicht

    Er rechnet ab Montag mit einer Entspannung der Lage. "Aus derzeitiger Sicht sind keine größeren Niederschläge mehr zu erwarten, die für das Hochwasser relevant sind". Eine Situation wie in Hallein in Salzburg, wo reißende Wassermassen ganze Ortschaften geflutet haben, werde es bei uns zum Glück nicht geben. "Wir sind mit einem relativ blauen Auge davongekommen. In den Gebirgsregionen wie dem Salzkammergut und der Pyhrn-Priel-Region hätte es nicht mehr mehr Regnen dürfen", sagt Kickinger. Die Niederschlagswerte in Windischgarsten, Weyer und Ebensee waren dem Experten zufolge besonders kritisch. 

    Laut dem Wetterdienst ZAMG ist es am Montag zunächst bewölkt, im Bergland regnet es örtlich leicht. Im Tagesverlauf wird es aber bald freundlicher, zeitweise scheint auch die Sonne. Ab Mittag bilden sich vereinzelt Regenschauer, am häufigsten sind sie im Mühlviertel und im südlichen Bergland. Die Temperaturen liegen zwischen 13 und 17 Grad, Höchstwerte zwischen 22 bis 26 Grad.

    Am Dienstag ziehen aus der Nacht heraus zunächst dichtere Wolken durch, auch ein paar Regenschauer sind am Vormittag noch dabei. Im Tagesverlauf soll es auflockern, am Nachmittag stellt sich vor allem abseits der Berge recht sonniges Wetter ein. Die Frühtemperaturen liegen zwischen 12 und 16 Grad, die Höchstwerte erreichen 20 bis 24 Grad.

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