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Höheres Krebsrisiko durch Haare färben und glätten?

Heute Redaktion
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Eine US-Studie will herausgefunden haben, dass Chemikalien, die beim Haarefärben und Glätten genutzt werden, einen Einfluss auf das Brustkrebsrisiko haben. Experten winken aber ab.

Resultate aus einer in der USA durchgeführten Studie zeigen, dass bei Frauen, die ihre Haare färben und glätten, das Risiko für Brustkrebs um bis zu 60 Prozent steigt. Die Studie wurde mit 46.000 Frauen zwischen 35 und 74 Jahren durchgeführt, die in der Vergangenheit zwar nicht an Krebs erkrankt sind, jedoch eine Schwester mit Brustkrebs haben.

Für die Analyse beantworteten die Teilnehmerinnen regelmäßig Fragen zu ihrer allgemeinen Gesundheit und ihrem Lebensstil sowie der Verwendung von Haarprodukten in den letzten acht Jahren. Von den 46.000 Frauen gaben 55 Prozent an, ständig ihre Haare zu färben.

Afroamerikanische Frauen haben höheres Risiko

"Die Resultate der Studie zeigen, dass der Gebrauch von Haarfärbemitteln zu einem höheren Brustkrebsrisiko führt. Die Wirkung ist bei afroamerikanischen Frauen stärker, inbesondere bei denjenigen, die häufig Haarfärbemittel benutzen", sagt Dr. Alexandra White, die Leiterin der Studie. Die Zahlen sind erstaunlich: Bei weißen Frauen, die ihre Haare mindestens einmal alle 5 bis 8 Wochen färben, erhöht sich das Risiko an Brustkrebs zu erkranken um 8 Prozent, bei schwarzen Frauen um satte 60 Prozent. Dass das Risiko bei schwarzen Frauen so viel höher ist, liegt laut der Studie wahrscheinlich daran, dass in den Haarprodukten schwarzer Frauen mehr Chemikalien enthalten sind, die dem Östrogen schaden, was wiederum zu Brustkrebs führen kann.

Ebenfalls herausgefunden wurde bei der Durchführung der Studie, dass aufgrund der verwendeten Chemikalien beim Haarestrecken das Risiko für Brustkrebs bei Frauen, unabhängig ihrer Hautfarbe, um 30 Prozent steigt.

Experte rät nicht vom Haarefärben ab

Die Studie ist mit Vorsicht zu genießen. Onkologe Dr. Larry Norton meinte im Magazin "Forbes": "Verdient diese Arbeit eine weitere Untersuchung? Ja, absolut. Beweist sie, dass Haarglätten und Haarfärbemittel Brustkrebs verursachen? Nein. Es gibt einen schwachen Zusammenhang, dieser bedeutet aber nicht, dass er auch gleichzeitig die Ursache für den Krebs ist."

Er rät Frauen auch nicht davon ab, sich die Haare zu färben: "Es gibt immer ein Risiko in allem, was man tut. Es kommt darauf an, wie wichtig einem das Haarefärben und Glätten ist. Diese Studie gibt nicht annähernd genug Beweise dafür, dass die Haarfärbemittel wirklich krebserregend sind."