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Hohes Blutkrebsrisiko für Diabetes-II-Patienten

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia/Symbolbild

Ein Gendefekt könnte erklären, warum Patienten mit Diabetes Typ II auch ein höheres Blutkrebsrisiko haben. Internationale Forscher fanden in einer Studie heraus, dass an der sogenannten Altersdiabetes erkrankte Patienten deutlich häufiger eine Chromosomen-Anomalie namens Clonal Mosaic Events (CMEs) aufweisen.

In der Wissenschaft war bereits bekannt, dass Diabetes-II-Patienten auch häufiger an Leukämie und Lymphdrüsenkrebs erkranken. Unklar war aber bisher, warum das so ist. Forscher nahmen nun Blutproben von rund 7.500 Menschen unter die Lupe, darunter die von 2200 Diabetes-II-Patienten. Dabei kamen sie auf die Clonal Mosaic Events.

Bei CMEs handelt es um eine genetische Mutation, bei der Teile des Gencodes in Zellen als zusätzliche Kopie vorkommen oder aber fehlen. Solche Genmutationen erhöhen das Risiko, an Blutkrebs zu erkranken, um das Zehnfache. Während CMEs bei jungen Menschen kaum vorkommen, sind rund zwei Prozent der über 70-Jährigen davon betroffen.

Diabetiker werden schneller alt

Die Forscher fanden nun heraus: Bei Diabetes-II-Patienten liegt die Wahrscheinlichkeit von CMEs vierfach höher als bei gesunden Menschen. Diabetes II ist eine Krankheit, die den Alterungsprozess beschleunigt. "Wir wollten deswegen wissen, ob es (Diabetes II) dazu führt, dass Menschen eher diese Gendefekte haben, die mit dem Altern zusammenhängen."

Künftig könnte den Studienautoren zufolge womöglich mit einem Gentest geprüft werden, welche Diabetes-II-Patienten auch ein erhöhtes CME-Risiko haben. Diese wüssten dann, dass sie besonders auf frühe Anzeichen einer Leukämie achten müssen.

Laut der Weltgesundheitsorganisation leiden weltweit fast 350 Millionen Menschen an Diabetes, die meisten von ihnen am Typ II.