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Honda Civic 1,8 i-VTEC Executive AT - Testbericht

Heute Redaktion
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Bild: Autoguru.at

Im März 2012 ist die neunte Generation des Honda Civic auf den Markt gekommen, in unserem Test zeigt der neue Kompaktwagen seine Stärken und Schwächen.

Der Civic zählt zu den wichtigsten Modellen von Honda. Die neunte Generation des eigens für den europäischen Markt entwickelten Civic (die US-Version ist von Design bis Technik ganz anders ausgeführt) hebt sich wieder wohltuend von der breiten Masse ab.

Mit seinem futuristischen Design konnte schon der Vorgänger viele neue Kunden gewinnen, die neue Generation hat das Grunddesign im Wesentlichen beibehalten, wirkt aber hochwertiger und moderner.

 Schon im Stand wirkt der Civic äußerst dynamisch, wenngleich vorab nur sehr zivile Motorisierungen für den sportlich wirkenden Kompaktwagen verfügbar sind.

Top Ausstattung um knapp über 30.000,- Euro

Für unseren Test haben wir daher den bislang stärksten Benziner, den 1,8 Liter VTEC mit 142 PS in der Executive Ausstattung und mit Automatik, gewählt. Im Listenpreis von 30.615,- Euro sind dann schon viele Ausstattungs-Highlights enthalten.Unter anderem verfügt der Civic in Executive-Ausstattung schon über VSA (ESP von Honda), ABS, sechs Airbags, Xenon-Scheinwerfer, Lederausstattung, elektrisch verstellbare Lendenwirbelstützen, Sitzheizung, Tempomat, ein Keyless Entry & Go-System, ein Premium-Sound-System mit 360 Watt Gesamtleistung, ein Panorama-Glasdach mit elektrischem Sonnenschutzrollo, eine Einparkhilfe vorne und hinten, 17"-Alufelgen, elektrische Fensterheber vorne und hinten sowie eine 2-Zonen-Klimaautomatik.

Zusätzlich verfügte unser Testfahrzeug noch über ein HDD-Navigationssystem mit 50 GB Festplatte inkl. Bluetooth-Freisprecheinrichtug und 6,5" Tochscreen-Display, Metallic-Lackierung und das Safety Paket mit dem CMBS (Collision Mitigation Brake System) sowie einem adaptiven Tempomat.

Der Gesamtpreis entschwindet mit 35.726,- Euro dann schon dem Niveau der Kompaktklasse, lässt aber keinen Wunsch mehr unerfüllt.

Futuristisches, aber übersichtliches Cockpit

Ebenso futuristisch wie die Außenoptik präsentiert sich der Civic dann auch im Innenraum. Trotz des eigenwilligen Designs, welches durchaus frischen Pepp in das Fahrzeug bringt, bleibt der Civic sehr übersichtlich, und alle Funktionen erschließen sich von selbst, ohne dass man die Beschreibung zu Rate ziehen muss.

Die verwendeten Materialien wirken wesentlich hochwertiger als beim Vorgänger, und auch die Verarbeitung ist sehr gut ausgefallen. Man fühlt sich auf Anhieb im Civic wohl und genießt jede Menge Luxus.

Trotz der sportlichen Karosserie bietet der Civic im Innenraum viel Platz für Passagiere und Gepäck.

Die Sitze sind sehr bequem, jedoch etwas hoch positioniert. Vor allem groß gewachsene Front-Passagiere würden sich hier eine tiefere Sitzposition wünschen, da man durch das Panoramadach in der Höhe etwas beengt ist.

Nicht ganz optimal sind auch die mittleren Lüftungsdüsen ausgefallen, die leider eine zu geringe Verstellmöglichkeit für die Luftverteilung und gar keine für die Intensität der austretenden Luft bieten.

Versöhnlich stimmen dann wieder die vielen praktischen Ablagen und ein enorm großes Kofferraumvolumen. Mit 467 Liter Fassungsvermögen ist der Civic der Meister seiner Klasse. Auf Wunsch kann man durch das Umklappen der Rücksitze ein Volumen von 1.342 Liter erreichen.

Auf der nächsten Seite lesen Sie wie sich der Civic fährt!

Ein Auto, das so sportlich wie der Civic aussieht, sollte dann auch bei den Fahrleistungen nicht enttäuschen. Der 1,8 Liter i-VTEC Motor verfügt über eine Leistung von 142 PS (104 kW), die in Kombination mit der Automatik für einen Sprint von 0 auf 100 km/h in 11,2 Sekunden ausreicht. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 210 km/h.

Das maximale Drehmoment von 174 Nm erreicht der Motor bei 4.700 U/Min. Trotzdem bietet der Civic schon von unten heraus viel Kraft. Nicht ganz so spritzig ist man dann zwischen 2.500 und 4.000 U/Min unterwegs, wo der Motor äußerst träge die Arbeit verrichtet.

Automatik leider nur mit fünf Gängen

Vor allem, wenn man im ECO-Modus unterwegs ist, sollte man beim Herausbeschleunigen aus diesem Drehzahlbereich auf jeden Fall in einen niedrigen Gang wechseln, um den Civic wieder auf Trab zu bringen.

Wer den kompakten Japaner auf hohem Drehzahlniveau bewegt, erlebt aber ein durchaus lebendiges und sportliches Auto. Mit ein Grund für die teilweise magere Leistungsausbeute ist auch die etwas in die Jahre gekommene 5-Gang-Automatik.

Diese wechselt die Gänge zwar sehr sanft, ist aber ganz auf Sparsamkeit ausgelegt und mit einer langen Übersetzung versehen, welche die Kraft des Motors etwas raubt.Top-Handling Noten für den Civic

Bestnoten gibt es dann wieder beim Handling, der Civic verfügt über ein sehr ausgewogenes Fahrwerk, welches hohe Reserven bietet und schnelle Kurvengeschwindigkeiten zulässt. Auch die sehr direkte Lenkung gefällt in diesem Zusammenhang.

Während unseres Tests konnte der adaptive Tempomat nicht immer überzeugen, bei niedrigen Geschwindigkeiten hält er oft viel zu großen Abstand und leitet schon viel zu früh einen Not-Stopp ein. So kommt man oft über zwei Fahrzeuglängen hinter dem Vordermann schon zum Stillstand, was nicht unbedingt im Sinne des Erfinders sein sollte. Bei hohem Tempo arbeitet der Tempomat dann aber so, wie er es sollte und hilft immer, den passenden Abstand zum Vordermann zu halten.

Verbrauch noch im Rahmen

Der Verbrauch des Civic ist mit 7,2 Liter dann noch im Rahmen seiner Leistungsklasse, die vom Werk versprochenen 6,4 Liter sind aber sicher nur äußerst schwer zu realisieren.

In Bezug auf Ausstattung und Preis kann man den Civic schon der Premium-Kompaktklasse zuordnen, wo auch Verarbeitung und Materialmix passen. Die Ausstattung ist überkomplett, und man fühlt sich auf Anhieb wohl. Mit viel Platz kann der Civic sicher auch Familien überzeugen.

Für ein Auto mit einer solch sportlichen Optik, würden wir uns aber durchaus auch bei einem Automatik-Modell mehr Spritzigkeit erwarten, die ganz auf Sparsamkeit ausgelegte Motorcharakteristik belohnt dann aber beim Verbrauch, sofern man auf eine allzu flotte Fortbewegung verzichtet.

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 1

Ausstattung Komfort: 1

Verbrauch: 2

Fahrleistung: 3

Fahrverhalten: 1

Verarbeitung: 1

Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1-

Platzangebot Rückbank: 1

Kofferraum: 1

Ablagen: 1

Übersichtlichkeit: 2

Stefan Gruber,