Welt

Hongkong: Regierung weist Mafia-Vorwürfe zurück

Heute Redaktion
Teilen

Die Sicherheitskräfte in Hongkong haben Vorwürfe zurückgewiesen, sie hätten die berüchtigten mafiösen Triaden-Banden zur Einschüchterung der Demokratiebewegung eingesetzt. "Diese Anschuldigungen sind erfunden und maßlos", sagte Hongkongs Sicherheitschef Lai Tung-kwok am Samstag vor Journalisten. Die Regierung fordert indes ein Ende der Blockaden bis Montag.

Die Sicherheitskräfte in Hongkong haben Vorwürfe zurückgewiesen, sie hätten die berüchtigten mafiösen Triaden-Banden zur eingesetzt. "Diese Anschuldigungen sind erfunden und maßlos", sagte Hongkongs Sicherheitschef Lai Tung-kwok am Samstag vor Journalisten. Die Regierung fordert indes ein Ende der Blockaden bis Montag.

Der Abgeordnete Albert Ho sagte, die Polizei habe sich "sehr nachsichtig gegenüber den Triaden-Aktivitäten" gezeigt. "Ich habe Grund zu der Annahme, dass das die letzte Option für Hongkongs Mächtige ist, um die Proteste von der Straße zu bekommen", sagte Ho. Der Abgeordnete James To sagte der "South China Morning Post", er könne nicht glauben, dass die in Triaden-Fragen erfahrene Polizei die kriminellen Angreifer nicht erkannt habe. "Die Regierung hat organisierte und angeleitete Kräfte und sogar Triaden-Banden für den Versuch benutzt, die Bürger zu vertreiben", sagte To.

Der Club der Auslandskorrespondenten in Hongkong erhob ebenfalls schwere Vorwürfe. Der Verein sei "sehr verstört" über Berichte von Angriffen auf Journalisten durch Polizeikräfte oder mit deren Duldung, erklärte der Verein. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International kritisierte zudem, es habe bei den Zusammenstößen mehrfach sexuelle Übergriffe auf weibliche Demonstranten gegeben.

Polizei dementiert

Der Sicherheitschef Lai sagte am Samstag, er habe die Vorwürfe vernommen, die Polizei sei gegenüber den Triaden blind oder würde mit diesen zusammenarbeiten. Auch Polizeichef Patrick Kwok dementierte die Berichte und verwies darauf, dass unter den zwölf Verletzten auch sechs Polizisten gewesen seien. Demnach nahm die Polizei 19 Menschen fest, von denen acht in Beziehungen zu den Triaden stehen sollen.

Ende bis Montag gefordert

Regierungschef Leung Cun-ying fordert unterdessen ein Ende der Blockaden bis Montag. Er verurteilte alle Gewalt und warnte, wenn die Zwischenfälle andauerten, könnte die Lage "sehr leicht außer Kontrolle geraten". Es könne "ernste Konsequenzen für die Sicherheit der Bürger und die soziale Ordnung haben", sagte Leung in einer Videobotschaft.

Er kritisierte die Auseinandersetzungen zwischen Protestgegnern und Demonstranten besonders im Stadtviertel Mong Kok. "Es war sehr chaotisch - viele wurden verletzt, darunter auch Journalisten."