Ein Sturz des Slowenen Rok Aznoh mit der hohen Nummer 58 überschattete die bis dahin an Highlights arme, erste Saisonabfahrt im Weltcup.
Der 23-Jährige verlor in einer Highspeed-Kurve nach einem "Verschneider" auf der bereits mit tiefen Spuren durchzogenen "Birds of Prey"-Piste die Kontrolle und schlug fast ungebremst im Fangnetz ein. Besonders schockierend: die Bilder des Aufpralls. Die Wucht des Crashs schleudert dem Abfahrer sogar den Helm vom Kopf. Aznoh blieb zunächst reglos im Schnee liegen.
Es folgte eine lange Unterbrechung, in der Aznoh mit dem Akia in den Zielbereich transportiert wurde. Dann wurde der Athlet mit dem Hubschrauber ins Spital gebracht. Rund eine Stunde später dann das große Aufatmen: die Entwarnung eines Vertreters des slowenischen Skiverbandes.
Rene Mlekuz sagte: "Ich möchte Ihnen mitteilen, dass es sich bei Rok um nichts Ernstes handelt. Er wird sich weiterhin allen notwendigen Untersuchungen unterziehen."
Der Sturz hatte sich just ereignet, bevor ORF-Anchor Rainer Pariasek und Experte Hans Knauß mit der Abmoderation der Live-Übertragung begonnen hatten. Die Reaktion der beiden sprach Bände. Beiden stand beim ersten Anblick der Bilder der Schrecken ins Gesicht geschrieben. Knauß sagte: "Das ist einer der schnellsten Stellen der Strecke. Das hat nicht gut ausgeschaut."
Die Live-Übertragung wurde kurz darauf in ORF 1 beendet. Viele Ski-Fans wurden also mit den schlimmen Bildern des Bangens hinterlassen. Nun also die Entwarnung aus dem Spital.
Die Szenen rund um Aznoh weckten Erinnerungen an erschütternde Ski-Unfälle der letzten Monate. Cyprien Sarrazin muss sich nach dem Horrorsturz in Bormio und schweren Kopfverletzungen – er lag sogar im künstlichen Koma – zurück in den Alltag kämpfen. In der Sommer-Vorbereitung verlor der italienische Rennfahrer Matteo Franzoso beim Training in Chile gar sein Leben.
Das Sportliche rückte am Donnerstag in den Hintergrund. Der Schweizer Ski-Dominator Marco Odermatt gewann vor Ryan Cochran-Siegle (USA) und Adrian Smiseth Sejersted (NOR). Bester Österreicher wurde Vincent Kriechmayr als Fünfter.
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