Österreich

Hotelier will "Lockdown light" und Lieferservice-Verbot

Bei "Im Zentrum" ging es am späten Sonntagabend besonders hitzig zu. Unter anderem sorgte der vorgeschlagene "Lockdown light" für viel Diskussion.

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Hotelunternehmer Dr. Christian Harisch
Hotelunternehmer Dr. Christian Harisch
Franz Neumayr / picturedesk.com

Im ORF zu Gast waren am Sonntagabend Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP), der deutsche Botschafter Ralf Beste, Unternehmerin Elisabeth Gürtler, Hotelier Christian Harisch und Peter Zellmann vom Institut für Freizeit- und Tourismusforschung in Wien.

Gefahr für Tourismus

Die Corona-Zahlen lassen es derzeit nicht anders zu, als bei den Maßnahmen nachzuschärfen. Am Montag wird die Regierung darüber diskutieren und sich auf neue, österreichweite Maßnahmen einigen. Besonders leidet unter der derzeitigen Situation jedoch der Tourismus. Die Frage "Wie gefährdet ist Österreichs Tourismus?" stand bei der aktuellen "Im Zentrum"-Sendung im Fokus.

"Brauchen klare Linie"

Wie man die Tourismusbranche noch irgendwie retten könnte, glaubt Hotel-Unternehmer Christian Harisch zu wissen. Sein Vorschlag ist, Handel, Industrie, Gewerbe und öffentliche Infrastruktur offen zu halten, stattdessen jedoch ein komplettes Veranstaltungsverbot zu erlassen. Die einzige Möglichkeit, die Zahlen "unten zu halten", wäre laut ihm, Restaurants, Bars, Thermen, private Feiern, Hochzeiten, Messen und dergleichen zu untersagen – für eine bestimmte Dauer.

"Keine Partys, keine Hochzeiten, kein Lieferservice!"

Österreich würde somit zum einen ein Signal senden und zudem auch seinen Ruf stärken. Abgesehen davon wäre das eine der wenigen Möglichkeiten das Bewusstsein der Menschen wieder zu schärfen und den Ernst der Lage zu verdeutlichen.

"Wir haben noch acht Wochen, um die Wintersaison zu retten!", erklärte Harisch und bestand darauf, dass die Zahlen nur mit dem Lockdown light zu verbessern wären.

Der Lockdown light würde nur "jetzt im November" etwas bringen, weil "alles verschiebbar ist, aber Weihnachten nicht".

"Ich will keinen Lockdown light"

Doch nicht alle teilen seine Meinung, mit einem zeitlich befristeten bundesweiten Lockdown light im November, die Infektionszahlen wieder nach unten zu bringen. Elisabeth Gürtler und Peter Zellmann beispielsweise empfinden diesen Weg als falschen. Es gibt ihnen zufolge nämlich "kaum einen Bereich, der so sicher ist" wie die Gastronomie und Hotellerie. Durch die Registrierung und interne Maßnahmen sei das (Infektions-)Risiko hier nämlich niedrig.

"Wenn ein Bereich am wenigsten gefährdet ist, Superspreader zu werden, dann die Gastronomie und Hotellerie – wir zäumen das Pferd von der falschen Seite auf."

„Alles, was hilft Zahlen nach unten zu bringen, ist sinnvoll“

Tourismusministerin Köstinger ist auch der Meinung, dass alles getan werden muss, um einen zweiten Lockdown zu verhindern. Maßnahmen sollen ihrer Meinung nach aber dort gesetzt werden, wo sie nötig seien. Hinsichtlich der Maßnahmen, die morgen beschlossen werden sollen, zeigte sie sich jedoch verhalten und ließ nicht in die Karten blicken: "Alles,was uns hilft die Zahlen nach unten zu bringen, ist sinnvoll."

Es bleibt also nur noch abzuwarten, auf welche Nachschärfungen sich die Regierung am Montagmorgen einigen wird.

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