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Huawei FreeBuds Studio im Test: Perfekte Premiere

Kopfhörer baut Huawei schön länger, nun wagt sich das Unternehmen aber erstmals an Over-Ears. Und die Huawei FreeBuds Studio können sich hören lassen.

Rene Findenig
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    In Österreich gibt es die neuen Over-Ear-Kopfhörer Huawei FreeBuds Studio ab sofort um 279 Euro in der Farbe Schwarz.
    In Österreich gibt es die neuen Over-Ear-Kopfhörer Huawei FreeBuds Studio ab sofort um 279 Euro in der Farbe Schwarz.
    Heute

    In Österreich gibt es die neuen Huawei FreeBuds Studio ab sofort um 279 Euro in der Farbe Schwarz – "Heute" konnte schon vorab das goldene Modell testen, das in anderen Regionen verkauft wird. Beim Design wagt Huawei etwas andere Ansätze als die Konkurrenz, die Technik kann dagegen in weiten Teilen mit den Besten der Branche mithalten. Zum Äußeren: Das sieht schick und edel aus, filigraner als der Großteil der Hardware am Markt. Schwarz sieht modern und Business-mäßig aus, Gold ist ein Hingucker und fast schon Schmuckstück.

    Die Kopfhörer sind zudem mit rund 260 Gramm überraschend leicht ausgefallen. Als Materialien kommen Kunststoff, Kunstleder und ein Metallbügel zum Einsatz. Ohrmuscheln sowie der Bügel sind dickt gepolstert, wobei die Verarbeitung gut und die Polsterung nicht zu weich ausgefallen ist. sowohl die Ohrmuscheln, als auch der sehr groß und sehr klein verstellbare Kopfbügel sitzen fest und trotzdem angenehm. Wie bei anderen Modellen wird es aber mit der Zeit recht warm um die Ohren.

    Sehr angenehmes Tragegefühl

    Top dafür: Die schmalen Stege zwischen Kopfbügel und Ohrmuscheln sind sehr solide und lassen sich mit gutem Widerstand ohne Rasterung an die jeweilige Kopfgröße anpassen. Insgesamt ist das Tragegefühl auch nach mehreren Stunden noch angenehm, das geringe Gewicht zeigt sich hier als großer Vorteil. Beide Modelle sind zudem farblich matt gestaltet, was Fingerabdrücke verhindert und nicht ständig ein Putzen des Gehäuses notwendig macht.

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    Technisch verpackt Huawei alles in die Kopfhörer, was man für guten Sound und eine stabile Verbindung braucht. Bluetooth 5.2 trifft auf Hi-Fi-Audiochips mit Studioklang, der Frequenzbereich reicht von vier bis 48 Hertz (Hz), dazu kommen AAC-, SBC- und LHDC-Codecs. Letzterer ist ein Bluetooth-Codec, der hochauflösendes Audio-Streaming mit bis zu 960 kHz ermöglicht, allerdings vorerst nur in Verbindung mit einem aktuellen Huawei-Smartphone optimal läuft. Abseits: Nicht nur Highend wird forciert, die Ausstattung ermöglicht es auch, den Klang bei gleichzeitig geringerer Datenrate zu verbessern.

    Von Haus aus beeindruckender Klang

    Wer den Kopfhörer voll ausreizen will, sollte auf die Huawei "AI Life"-App setzen. In ihr lässt sich einiges "feintunen", etwa der Grad der Geräuschunterdrückung oder das Einspielen von Software-Updates. Viele, aber nicht alle der Funktionen können aber auch am Kopfhörer selbst ausgelöst werden. Noch bevor man aber "herumschraubt", sollte man sich den Klang der FreeBuds Studio aber mal mit den Standard-Einstellungen zu Gemüte führen. Der klingt nämlich auch von Haus aus wirklich beeindruckend, klar und warm mit recht druckvollen Bässen, vor allem die hörbaren Details sind große Klasse.

    Verbaut sind laut Huawei im Kopfhörer zwei 40-Millimeter-Treiber und ganze acht Mikrofone. Vier davon sind speziell für die Geräuschunterdrückung da, die ebenfalls – allerdings mit einem kleinen Manko – gefällt. Wird sie aktiviert, werden Geräusche rundum flüsterleise und die FreeBuds dämpfen auch laute Umgebungen recht gut, ohne die Geräusche komplett auszuschalten. Allerdings geht hörbar Bass bei der Wiedergabe verloren und in der höchsten Stufe – dazu gleich mehr – ist manchmal ein deutliches Rauschen im Kopfhörer vernehmbar. Das stört zwar nicht gewaltig, fällt aber doch auf. Und: Ein kabelgebundener Betrieb der Kopfhörer ist nicht möglich.

    Schlaue Modis und Funktionen

    Die aktive Geräuschunterdrückung (ANC) hat in den FreeBuds Studio im Vergleich zu den bisherigen FreeBuds eine Evolution erlebt. Optional lässt sie sich "dynamisch" nutzen, wobei die Kopfhörer die jeweilige Geräuschkulisse erkennen und die passende Stufe von "Gering" bis "Ultra" wählen. Diese Modi lassen sich übrigens auch einzeln aktivieren. Gerade im "Ultra"-Modus treten immer mal wieder die erwähnten Rausch-Geräusche auf. Dafür aber ein Lob: Sowohl die "Standard"-Einstellung des ANC, als auch die dynamische Erkennung lassen sich in der Praxis wunderbar und ohne ständige Wechsel nutzen und bieten schöne Beinahe-Stille.

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    Vergleicht man die Geräuschunterdrückung der FreeBuds Studio mit dem für viele Experten Klassenbesten Sony WH-1000XM4, dringen doch mehr Geräusche als beim Sony-Kopfhörer durch, vor allem konstante auch laute Klänge schlucken aber auch die FreeBuds treffsicher. Ein Update würde dagegen noch der "Aufmerksamkeitsmodus" vertragen, der eigentlich Stimmen und Umgebungsgeräusche hörbar machen soll, dies aber mit einem konstanten Rauschen verbindet. Wer im Straßenverkehr unterwegs ist oder Gespräche führt, sollte die "Stimmen hervorheben"-Funktion in der App aktivieren, was das Rauschen etwas mindert. Dann lassen sich auch problemlos Gespräche mit Arbeitskollegen und Co. führen, ohne die Kopfhörer absetzen zu müssen.

    "Game Changer" bei Koppelung

    Als wahrer "Game Changer" stellt sich Bluetooth 5.2 heraus: Durch die Technologie lassen sich wie bei den besten Branchen-Kollegen zwei Geräte mit den Kopfhörern verbinden, wobei es beim Wechsel so gut wie keine Verzögerungen bei der Verbindung zum Kopfhörer gibt. Ebenfalls sehr praktisch ist die Trageerkennung, die die Wiedergabe stoppt oder fortsetzt, wenn die FreeBuds Studio abgenommen oder aufgesetzt werden. Die FreeBuds Pro können zudem auch mit Tippen und Wischen direkt am rechten Gehäuse der Ohrmuschel bedient werden, wobei die Funktionen wie die Lautstärkeregelung (rauf und runter wischen) intuitiv gestaltet sind. 

    Der Akku der Kopfhörer ist stark, aber nicht gewaltig: 24 Stunden laufen sie bei deaktivierter Geräuschunterdrückung, 20 Stunden mit "Standard"-ANC und noch immer 18 Stunden bei maximaler Dämpfung. Bestleistungen gibt es bei der Ladezeit, bei der der Kopfhörer in unter einer Stunde voll geladen ist oder in nur zehn Minuten am USB-C-Kabel acht Stunden Wiedergabe bietet. Fazit: Trotz kleiner Nebengeräusche sind die FreeBuds Studio eine perfekte Premiere für Huawei. Sie punkten mit ihrem tollen Klang, dem ausdauernden Akku und dem Design bei einem gleichzeitig fairen Preis.