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Das M5 weiß auch in der "Lite"-Version zu gefallen

Mit dem MediaPad M5 hat Huawei ein starkes Audio-Tablet veröffentlicht. Das neue MediaPad M5 Lite 10 weiß an den Qualitäten anzuknüpfen.

Heute Redaktion
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Siedelt sich das M5 im Premium-Bereich an (derzeit um rund 400 Euro), ist die Lite-Version wahlweise mit 10,1 oder 8,4 Zoll Displaygröße ein lupenreines Mittelklasse-Tablet mit entweder WLAN oder LTE. Die technischen Spezifikationen sind etwas zurückgefahren – im Inneren des 10 arbeitet ein Kirin 659 Prozessor mit je nach Modell 3 bzw. 4 GB RAM und 32 GB oder 64 GB internem Speicher. Geschwindigkeitseinbußen muss man dadurch aber kaum befürchten, zum Ruckeln brachten wir das Tablet im Test nicht. Preis: ab 330 Euro.

Das IPS-Display ist ebenfalls nicht ganz am Stand von jenem des großen Bruders M5 – 1.920 x 1.200 Pixel gegenüber 2.560 x 1.600 Pixel –, kann dies aber mit einem kontrastreichen Bild, guter Blinkwinkelstabilität und überraschend wenig Spiegelungen bei Lichteinstrahlung vernachlässigbar machen. Audiowiedergabe war Huawei offenbar auch am Lite wichtig, so finden sich ganze vier klar klingende Lautsprecher an Ober- und Unterseite, wieder in Kooperation mit Harman/Kardon.

Kopfhöreranschluss, Fingerabrucksensor

Die beiden Kameras an Vorder- und Rückseite knipsen mit 8 MP, liefern dabei brauchbare, aber keine gestochen scharfen Aufnahmen. Das graue oder goldene Gehäuse besteht aus mattem Metall, was dem Tablet einen luxuriösen Eindruck verleiht und sich zudem toll anfühlt. An der Seite sitzen Lautstärkeregler und Einschalttaste, an einer Gehäuseecke ist ein bei anderen Geräten oft vermisster herkömmlicher Kopfhöreranschluss zu finden. Der unter dem Bildschirm verbaute Fingerabsdrucksensor reagiert wieder punktgenau, er kann auch mit Gesten bedient werden.

Beim Mittelklasse-Gerät freut, dass eine Stifteingabe unterstützt wird. Huawei bietet dazu die M Pen Lite an, sie ist im heimischen Handel allerdings nicht in jeder M5-Lite-Handelsversion (gibt's ab rund 33 Euro) vorhanden. Huawei-Tablet-typisch läuft am Gerät die hauseigene Oberfläche EMUI 8.0, die Android 8.0 als Basis hat. Mit einigen vorinstallierten Apps muss der Nutzer zurechtkommen, Bloatware-überladen ist das Tablet aber nicht. Der Akku ist 7.500 mAh stark, was zwar ein Tablet-typischer Wert ist, das Tablet aber ungewöhnlich lange befeuert. Elf Stunden gibt Huawei bei Dauernutzung an, im Test waren es beinahe 12 Stunden.

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Auch für Gamer interessant

Mit 475 Gramm Gewicht gehört das M5 Lite zu den etwas schwereren Tablets, es lässt sich aber auch beim Videospielen längere Zeit problemlos in den Händen halten. Apropos Videospielen: das Tablet ist nicht nur für Audiophile, sondern auch für Gamer interessant. Spiele wie Fortnite oder Playerunkown's Battlegrounds schupfte das M5 Lite, wenn auch nur in der niedrigsten Auflösung und Einstellung samt wenigen, aber bemerkbaren Rucklern. Auch mobile Grafik-"Monster" wie Asphalt 9 sind schnell und meist flüssig. Hier verwunderte, dass das grafisch doch um einiges anspruchsvollere Game teils besser lief als die Mobile-Shooter.

Vor allem beim Gaming zahlt sich dann auch der herkömmliche Kopfhöreranschluss aus, will man möglicherweise Anwesende nicht stören. Über die normalen Lautsprecher knallt der Ton nämlich schön satt in alle Richtungen. Beim größeren M5 klingt das alles noch einmal satter, allzu viele Einbußen gibt es hier aber nicht in der Lite-Version. Den Bass-Effekt des Bruders sollte man allerdings nicht erwarten.

Konkurrenz im eigenen Haus

Guter Wurf von Huawei, an den für Musikliebhaber und Gamer "richtigen" Stellen zu sparen und andere wie die Lautsprecher kaum anzurühren. Das MediaPad M5 Lite bietet ein gutes Gesamtpaket mit scharfem, kaum spiegelnden Display, tollen Lautsprechern und großem Akku. Die dezent ausgefallenen Lite-Abzüge zum teureren Pro-Modell sind aber ein zweischneidiges Schwert und das wohl größte Problem des Tablets.

So bekommt man für einen Preis ab rund 330 Euro mit dem Lite ein gut ausgestattetes Tablet, das ausgerechnet im eigenen Haus geschlagen wird. Der Preis des MediaPad M5 (ohne Lite) liegt bei nicht einmal 70 Euro mehr. Dafür bekommt man aber massig mehr Leistung: besseres und größeres Display, mehr Speicher, mehr Arbeitsspeicher, schnelleren Prozessor und ein Ticken bessere Audioqualität. Dennoch: der preisbewusste Durchschnittsnutzer wird auch am Lite kaum etwas vermissen. (rfi)

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