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Jetzt geht es bei Huawei um mehr als nur ein Handy

Huawei präsentiert am Donnerstag die neue Smartphone-Flaggschiffreihe Mate 30. Die Show ist aber eines der brisantesten Tech-Events aller Zeiten.

Heute Redaktion
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Am Donnerstag um 14 Uhr wird Huawei in München seine neue Smartphone-Serie Mate 30 aus dem Hut zaubern – "Heute.at" tickert live. Gleich vier Modelle wollen die Chinesen auf den Markt werfen, vom günstigen Mate 30 Lite über das Standard-Modell Mate 30 bis hin zum Highend-Gerät Mate 30 Pro und dem Luxus-Produkt Mate 30 Porsche Design.

Es geht für Huawei aber um mehr als nur die neuen Smartphones. Das Unternehmen, das seine Gewinne vor allem mit 5G-Technologie und Smartphones macht, steht im Visier der USA wegen bisher unbewiesenen Spionagevorwürfen. Weil Huawei auf einer schwarzen Liste steht, dürfen US-Unternehmen nicht mehr mit Huawei zusammenarbeiten.

Lust oder Frust für heimische Nutzer?

Das wird die Mate-30-Serie schwer treffen, denn es sind die ersten Smartphones, die den Bann wirklich zu spüren bekommen. Bisherige Huawei-Geräte bekommen zwar weitere Updates und etwa Google-Unterstützung, auf den neuen Smartphones wird vermutlich aber keine Google-App und nur die Open-Source-Version von Google ohne Play Store laufen.

Bedeutet: Dienste wie Google Chrome, Maps, Gmail und Fotos oder Social-Media-Apps wie Facebook, Whatsapp und Instagram sind nicht am Handy und können, wenn überhaupt, nur über mühsame Umwege installiert werden. Während das im Heimatland China wegen anderer bevorzugter Apps den Nutzern meist egal sein wird, sieht es in Europa anders aus. Fraglich ist, wie europäische Nutzer das Smartphone annehmen – oder ob es überhaupt hierzulande erscheinen wird.

Kamera-Setup als Wunderwaffe?

Nicht nur für Huawei ist das Dilemma ein schwerer Schlag, sondern auch für die heimischen Nutzer. Gerade in Österreich hatte Huawei die Verkaufszahlen von Apple übertroffen und sich den Marktführer Samsung ins Visier genommen. Und vor allem ein Modell der neuen Serie scheint laut Leaks eines der spannendsten Smartphones überhaupt zu werden.

Gemeint ist das Huawei Mate 30 Pro. Es soll ein 6,6 Zoll großes Display besitzen, das an den Seiten keinerlei Ränder mehr hat. Das "Waterfall"-Amoled-Display soll sich über die Kanten des Smartphones biegen und eine Auflösung von 2.400 x 1.176 Pixel bieten. Im wiederum breiteren Notch soll es eine 3D-Gesichtserkennung und bis zu drei Kameras – 32-MP-Hauptkamera, Ultraweitwinkelkamera und Time-of-Flight-Kamera für Tiefeninformationen – geben.

Teils extrem starke Technik

Auch die Hauptkameras auf der Rückseite des Geräts sollen nicht nur zum neuen Design angeordnet werden, sondern auch gewaltig aufgerüstet worden sein. Wie Bilder und Infos im Netz verraten, beinhaltet das kreisrunde Kameradesign auf der Rückseite eine 40-MP-Standardkamera, eine ebenfalls 40-MP-Ultraweitwinkelkamera, eine 8-MP-Telekamera und eine weitere Time-of-Flight-Kamera.

Das Setup lässt vermuten, dass das Mate 30 Pro über ähnlich überragende Qualitäten bei Nacht- und Zoomaufnahmen wie das Huawei P30 Pro verfügt. Stark soll sich allerdings die Videoaufnahme gebessert haben, hieß es von Leakern. Auch die übrige technische Ausstattung ist vielversprechend, sollten die Gerüchte stimmen: Kirin 990 Prozessor, 5G-Unterstützung, 8 GB Arbeitsspeicher, 512 GB interner (erweiterbarer) Speicher. Dazu ein 4.500 mAh großer Akku, der über eine noch flottere Schnellladefunktion (auch kabellos) verfügen soll.