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Huaweis Falt-Smartphone, was kann es wirklich?

Mit dem Huawei Mate X will der chinesische Hersteller eine neue Ära einläuten. "Heute.at" konnte es bereits in Händen halten.

Heute Redaktion
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Huawei verlangt 2.299 Euro für sein erstes faltbares Smartphone, das Mate X. Der hohe Preis liegt noch einmal über dem des Samsung Galaxy Fold, das bereits im Frühjahr zum Preis von 2.000 Euro auf den Markt kommt. Während Samsung penibel darauf achtet, dass seinem neuen Produkt niemand zu nahe kommt, gehen die Chinesen entspannter an die Sache heran. Bei einem Hands-on-Termin in Wien konnte "Heute.at" das Mate X nach Lust und Laune mit eigenen Händen falten.

Kein Glas

Gleich vorweg: Das Display besteht aus Kunststoff und ist deutlich kratzanfälliger als herkömmliche aus Glas. Anders könne man die erwünschte Biegsamkeit nicht erreichen, erklärt Huawei – und hat vorgesorgt. Eine eigens entwickelte Hülle soll das Gerät schützen.

Zusammengeklappt verfügt das Mate X über einen 6,6-Zoll-Bildschirm an der Front, das sich zusammen mit einem etwas kleineren Screen auf der Rückseite zu einem fast quadratischen 8 Zoll großen Tablet-Screen entfaltet. Das ermöglicht vor allem Multitasking mit zwei Apps nebeneinander. Huawei verspricht unter anderem, dass man Dateien aus der Galerie per Drag-and-Drop in den Anhang von E-Mails ziehen kann. Fertig programmiert ist diese Funktion noch nicht. Aber Huawei hat noch Zeit, denn das Smartphone soll erst im Sommer auf den Markt kommen.

Überraschend dünn

Im ausgeklappten Zustand misst das Mate X überraschend dünne 5,4 Millimeter. Die Ausnahme bildet ein 11 Millimeter dicker Balken, in dem Kamera, Antennen und weitere Technik stecken. Der stört aber nicht, sondern fungiert als Haltegriff, um das Gerät auch mit einer Hand sicher im Griff zu haben.

Unter den beiden Hälften verbergen sich zwei Akkus, die zusammen eine 4.500 mAh Batterie ergeben. Wie lange eine Ladung hält, kann Huawei noch nicht sagen. Man betont, dass die Technik noch verfeinert wird, man gehe aber von einem Tag bei normaler Nutzung aus. Ebenfalls an Bord: SuperCharge. Das Gerät soll in 30 Minuten auf rund 85 Prozent Akkustand sein.

Ersteindruck

Das Huawei Mate X sieht schick aus, liegt gut in der Hand und wirkt – im Gegensatz zum Samsung Galaxy Fold – wie ein für den Marktstart genügend ausgereiftes Produkt. Besonders das Potenzial für Multitasking und Entertainment-Anwendungen stimmt zuversichtlich.

Dennoch gibt es noch offene Fragen. Wie lange hält der Akku wirklich? Wie verhält sich der Bildschirm, wenn er Hunderte Male gefaltet wird? Wird das Display schon beim Ansehen zerkratzt? Nicht alle Fragen werden wohl vor dem Marktstart im Sommer beantwortet. Dann sollten auch nur echte Enthusiasten zuschlagen, denn der Preis ist mit 2.299 Euro im Spitzensegment angesiedelt. (lu)