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Huawei MateBook X: Der MacBook-Killer ist da

Huawei bringt das MateBook X nach Österreich. Im Test zeigt sich, dass es Apples Vorzeige-Notebook MacBook trotz einiger Schwächen überlegen ist.

Heute Redaktion
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Am MacBook von Apple messen sich seit Jahren die Notebook-Hersteller. Gerade bei Design und Leistung konnte bisher kaum jemand dem Apfel-Konzern den Rang am Notebook-Markt streitig machen. Bis jetzt, denn Huawei hat das MateBook X veröffentlicht und es schwingt sich auf, den König vom Thron zu stoßen. Klar: Orientiert hat man sich mit dem MateBook nicht nur namentlich am MacBook. Aber besser kopiert als schlecht nachgemacht zählt auch.

Klein wie ein A4-Blatt

Rein äußerlich ist das MateBook X ein Schmuckstück und lässt das ebenfalls beim Design hochgradig ansprechende MacBook sogar noch hinter sich. Mit 286 x 211 x 12,5 Millimeter ist es trotz 13,3-Zoll-Display gerade einmal so groß wie ein DIN-A4-Blatt und mit ganz knapp über einem Kilogramm ein Leichtgewicht, das sich perfekt für den mobilen Gebrauch anbietet. Es verfügt überein ansprechendes Alu-Gehäuse, die Kanten wurden leicht angefräst, scharfe Kanten gibt es keine.

Zum Aufklappen ist etwas mehr Kraft notwendig, als man es von vielen Notebooks kennt. Das hat einen einfachen Grund: Arbeitet man mobil, verrutscht so die Display-Justierung nicht, sollte Bahn, Bus oder der sonstige Arbeitsort wackeln. Auch nach dem Aufklappen sind keine Mankos erkennbar. Das Touchpad liegt fest im Gehäuse, die für das kleine MateBook überraschend groß gestaltete Tastatur wackelt nicht und zeigt tolle Druckpunkte. Die Hintergrundbeleuchtung ist über zwei Stufen regulierbar.

Echter Hingucker

Das Display ist nicht nur durch den äußerst schmalen Rand - unter fünf Millimeter - ein echter Hingucker. Nicht unbedingt Standard ist nämlich die Auflösung von 2.160 x 1.440 Pixel. Zudem sind Blickwinkelstabilität, Kontrast und Helligkeitseinstellungen des 13,3 Zoll großen IPS-LCD-Displays gut gelungen. Bei der Entspiegelung wäre mehr drin gewesen, bei Sonneneinstrahlung sind Spiegelungen erkennbar.

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Gewöhnen muss man sich erst an die automatische Helligkeitseinstellung, die auf den Bildschirminhalt reagiert, die Idee dazu ist aber gut und die Technik funktioniert solide. Zudem gleicht dies die Spiegelungen etwas aus. Wer mit den automatischen Anpassungen trotzdem nicht arbeiten kann, regelt die Helligkeit eben manuell.

Technisch top

Technisch ist das MateBook X auf der Höhe der Zeit: Intel Core i5-7200U Prozessor mit 8GB DDR3 RAM und eine SSD mit 256GB Speicherplatz. Die Power zeigt sich schon beim Hochfahren, in neun Sekunden ist der Kaltstart von Windows samt Registrierung per Fingerabdrucksensor (im Power-Knopf verbaut) abgeschlossen und alles fertig geladen. Wer danach Anwendungen startet, kann blitzschnell mit ihnen arbeiten. Wartezeiten gibt es auch bei leistungsintensiven Anwendungen kaum.

Picture

Wer sich neben der Arbeit gerne einen Film ansieht, wird schnell auf ein bisher exklusives Feature des Geräts stoßen. Die Lautsprecher liefern Dolby-Atmos-Sound, auf den bisher noch kein Hersteller gesetzt hat. Auch wenn man meinen könnte, Notebook-Lautsprecher seien für eine solche Technik gar nicht ausgelegt, beeindruckt das Ergebnis doch sehr. Bässe sind zwar nicht Weltklasse, der Rest allerdings schon. Der 3D-Sound und die Lautstärke sind absolut überzeugend, sogar besser als bei allen anderen Notebooks, die es für Geld zu kaufen gibt. Ganz großartig, was das MateBook X hier schafft.

Nicht für Gamer

Gamer werden von dem eher nicht profitieren, denn trotz Top-Ausstattung kommen Spiele mit hohen Systemanforderungen sowie größere Videobearbeitungsprojekte ins Straucheln. Schade, gerade Games hätten künftig von Dolby Atmos profitieren können. Dafür ist die Wärmeentwicklung im Normalbetrieb in Ordnung. Das MateBook X wird trotz fehlendem Lüfter kaum warm, außer man bringt es auf Volllast, dann wird es zwar nicht extrem, aber doch merkbar warm.

Die Kühlung erfolgt über eine spezielle Schicht, in der das eingekapselte Material bei Wärmeaufnahme flüssig wird. Zwar sinkt die Akkuleistung, rund zehn Stunden sind es im Normalbetrieb, unter Vollast wie bei anderen Geräten rapide ab (auf gut vier Stunden), trotzdem hat das System einen entscheidenden Vorteil. Auch unter Volllast bringt das MateBook X extrem lange die volle Rechenleistung und schaltet erst spät zurück.

Ernstzunehmender Konkrurrent

Anschlussmäßig zeigt sich das MateBook X nicht äußerst großzügig. Es gibt zwei USB-C-Ports, wobei jener auf der linken Seite des Geräts neben der Kopfhörerbuchse (3,5 Millimeter, inklusive Mikrofonanschluss) als Stromanschluss dient. Apropos Strom: In rund 90 Minuten lädt das MateBook X von null auf 100 Prozent. Nicht schlecht. Zusätzliche Anschlüsse liefert das ebenfalls per USB-C zu koppelnde MateDock, das einen USB-A-, USB-C-, analogen VGA- und digitalen HDMI-Anschluss beinhaltet.

Unser Fazit: Insgesamt ist das MateBook X ein ernstzunehmendes Highend-Gerät, das dem Apple MacBook, mit dem es den direkten Vergleich sucht, in einigen Belangen überlegen ist. Zum einen preislich: das MateBook X ist hierzulande um unter 1.300 Euro zu haben, das günstigste aktuelle MacBook startet bei 1.500 Euro. Zudem ist das ansprechende MateDock beigelegt, beim MacBook muss man es sich extra besorgen.

Schwächen zeigt das MateBook X bei Videobearbeitung und Games, bei denen der Intel Core i5-7200U-Prozessor an die Grenzen stößt. Im Durchschnitt der Geräte dieser Klasse liegt der Akku, mit dem man einen Tag auskommt. Punkten kann Huawei vor allem mit den Dolby-Atmos-Lautsprechern, dem tollen, wenn auch leicht spiegelnden Display und der über jede Kritik erhabenen Verarbeitung sowie dem schönen Design. Gewicht, Gestaltung und Maße machen das MateBook X zur ersten Wahl als mobiler Notebook-Begleiter. (rfi)

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