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Huawei MateBook X im Test: Design für unterwegs

Huawei hat seinem MateBook X ein 2020er-Update spendiert. Damit dringt das schlanke Notebook weiter in die Highend-Klasse vor. Der "Heute"-Test.

Rene Findenig
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    Die Verarbeitung des Huawei MateBook X ist einmal mehr herausragend: Es knarrt und kracht nichts, sämtliche Ecken und Kanten sind schön abgerundet und die Aluminium-Oberflächen fassen sich angenehm seidig an.
    Die Verarbeitung des Huawei MateBook X ist einmal mehr herausragend: Es knarrt und kracht nichts, sämtliche Ecken und Kanten sind schön abgerundet und die Aluminium-Oberflächen fassen sich angenehm seidig an.
    Heute

    Wenn es um die Oberklasse geht, hat Huawei traditionell zwei Notebooks im Sortiment: Das MateBook X und das noch etwas stärker ausgestattete und edler aussehende MateBook X Pro. Während beide Geräte-Reihen im Jahr 2020 in neuen Modellen erschienen sind, waren die Neuerungen beim Premium-Modell MateBook X Pro heuer überschaubar. Anders beim MateBook X, denn dieses verringert den Abstand zum Luxus-Bruder und holt sowohl beim Design, als auch der Technik mächtig auf.

    In Österreich wird das neue MateBook X noch Ende 2020 um rund 1.500 Euro erscheinen. "Heute" hatte schon vorab die Möglichkeit, dem Notebook auf den Zahn zu fühlen. Wie bei den Smartphones Huawei P40 Pro und Huawei Mate 40 Pro dominiert auch beim MateBook X das schön anzusehende Silber des Gehäuses, Huawei nennt es "Silver Frost". Die Verarbeitung ist einmal mehr herausragend: Es knarrt und kracht nichts, sämtliche Ecken und Kanten sind schön abgerundet und die Aluminium-Oberflächen fassen sich angenehm seidig an.

    Sichtbare und versteckte Reize

    Im Vergleich zum Vorgänger wirkt das neue MateBook X weit schlanker, leichter und schicker (28,4 x 20,7 x 1,4 Zentimeter und ein Kilogramm Gewicht), zeigt aber auch ein paar schlaue Neuerungen, die nicht direkt ins Auge stechen. Sowohl Außenseite als auch Innenseite halten trotz des hellen Designs gut Fingerabdrücke fern und auch der Touchscreen-Bildschirm wird nicht direkt zum Flecken-Teppich, wenn man mit dem Finger über ihn fährt.

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    Dass Huawei das Notebook als mobiles Arbeitsgerät bewirbt, hat seinen Grund: Das MateBook X ist zwar nicht federleicht, aber doch überraschend leicht ausgefallen. Ein Kilogramm bei einer Notebook-Größe von 13 Zoll ist kein Weltrekord, der Großteil bringt aber doch einige hundert Gramm mehr auf die Waage. Letztlich kann das MateBook bei Design vor allem mit dem Apple MacBook verglichen werden, sowohl bei Farbe, als auch den Maßen und der Verarbeitungsqualität.

    Viel vom "großen" Bruder geerbt

    Vom Huawei MateBook X Pro hat der "kleinere" Bruder nun auch den Aufklappmechanismus geerbt. Dazu findet sich vor dem Touchpad eine kleine Versenkung, durch die man mit den Fingern leichter den Gerätedeckel anheben kann. Der Widerstand beim Aufklappen ist so gut getroffen, dass der Deckel sich mit einem Finger heben lässt, in Position aber auch bei kleineren Berührungen stabil in seinem Öffnungswinkel stehen bleibt. 

    Auch bei der Tastatur mit in einer Taste versenkbarer Kamera hat Huawei dem MateBook X die Qualität des MateBook X Pro spendiert. War diese beim MateBook X bisher trotz vorhandenem Platz etwas klein geraten, zieht sie sich nun über die ganze Gerätebreite. Entsprechend groß und komfortabel sind die Tasten ausgefallen, die zwar einen kleinen, aber angenehm knackigen Hub zeigen. Toll: Auch das gut reagierende Touchpad ist gewachsen. 

    Knackpunkt sind die Anschlüsse

    Dazu kommt eine zweistufige Tastatur-Hintergrundbeleuchtung und ein aufgeräumteres Design mit weniger Freiflächen. Einziges Manko: Die von schräg unten filmende Kamera setzt den Nutzer bei Videokonferenzen nicht unbedingt ins beste Licht. Dafür wieder lobenswert ist der in den Power-Button integrierte und schnelle Fingerabdruck-Sensor. Blickt man von diesem an die Seiten des Notebooks, fällt aber sofort auf: Bei den Anschlüssen ist nicht gerade viel vorhanden.

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    Vorneweg: Im Lieferumfang ist ein Adapter enthalten, der den Anschluss von HDMI-, USB-C- und USB-A- sowie VGA-Geräten ermöglicht. Am Gerät selbst, und das kann die Konkurrenz besser, gibt es allerdings nur zwei USB-C-Anschlüsse und einen klassischen Kopfhöreranschluss. Ist der Laptop gerade am Ladekabel, bleibt also nur mehr ein einziger Anschluss frei. Das mag dem äußerst schlanken Design geschuldet sein, doch selbst am hochwertigeren MateBook X Pro bringt Huawei einen vielgenutzten USB-A-Port unter.

    Technisch äußerst solide

    Im Inneren kommen Intel Core i5 Prozessoren der zehnten Generation mit 16 Gigabyte Arbeitsspeicher zum Einsatz. Selbst  intensivere Bild- und Videobearbeitung ist damit möglich, ohne dass das MateBook X ins Straucheln kommt. Und theoretisch wäre das Teil auch für anspruchsvollere Spiele geeignet, dazu reicht aber der Intel-UHD-Grafichip nicht aus. Im teureren Pro-Modell ist dagegen noch eine zusätzliche NVIDIA GeForce MX250 zu finden. Wer das Gerät also zum Arbeiten will, liegt beim MateBook X richtig, für etwas mehr Leistung und Gaming greift man zum teureren MateBook X Pro.

    Beim internem SSD-Speicher gibt es 512 Gigabyte, als Betriebssystem kommt Windows 10 zum Einsatz und auch die übrigen Details wie Wi-Fi 6 sind am neuesten Stand. Klasse: Durch die passive Kühltechnologie arbeitet es sich mit dem Gerät flüsterleise, wobei es trotzdem nie mehr als lauwarm wird. Und noch etwas hat sich bisher nur beim MateBook X Pro gefunden: Mit Huawei Share lassen sich Bildschirme von Huawei-Smartphones nun auch hier auf dem Notebook-Bildschirm spiegeln, indem man das Smartphone unter der Tastatur ablegt. Per Bluetooth und NFC können Inhalte zudem einfach zwischen den Geräten verschoben werden.

    Guter Akku und toller Gesamteindruck

    Das 13 Zoll große Display nimmt 90 Prozent der Vorderseite ein, da schafft das MateBook X Pro minimal mehr bei einer Bildschirmgröße von 13,9 Zoll. Während die günstigeren Huawei-Notebooks meist einen matten Bildschirm haben, bietet das MateBook ein glänzendes Display mit einer Auflösung von 3.000 x 2.000 Pixel. Diese zeigt starke Farben und Kontraste sowie eine gute Helligkeit, reagiert aber umso empfindlicher bei direkter Sonneneinstrahlung. Ein zweischneidiges Schwert, das allerdings beinahe alle Notebook-Hersteller trifft.

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    Beim Akku kommt man bei automatischen Helligkeits- und Akku-Einstellungen auf gut zehn bis elf Stunden, bei höchster Helligkeit und Dauerbetrieb sind es noch immer knapp über sechs Stunden. Per Schnellladung ist der leere Akku in knapp unter zwei Stunden wieder voll. Bei der Batterie also alles bestens! Und letztendlich der Ton? Die Vierfach-Lautsprecher klingen angenehm und klar, erst bei hohen Lautstärken nimmt die Qulität hörbar ab. Fazit: Das Huawei MateBook X ist preislich mit rund 1.500 Euro zwar kein Schnäppchen, bietet aber weiter eine hervorragende Verarbeitung und gute Arbeitsleistung, und weiß nun auch mt vielen Premium-Details des teureren MateBook X Pro zu gefallen.