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Huawei P smart 2021 im Test: Viel Akku für wenig Geld

Huawei wartet ein neues Modell seiner P-Smartphone-Serie auf. Das P smart 2021 ist vor allem für User ausgelegt, die auf lange Laufzeiten Wert legen.

Rene Findenig
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    Das Huawei P smart 2021 fällt vor allem in der grünen Farbe mächtig auf. Liegt das Smartphone mit dem Rücken nach oben am Tisch, tut man sich schwer, die Rückseite als Kunststoff zu erkennen.
    Das Huawei P smart 2021 fällt vor allem in der grünen Farbe mächtig auf. Liegt das Smartphone mit dem Rücken nach oben am Tisch, tut man sich schwer, die Rückseite als Kunststoff zu erkennen.
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    Die weiße Verpackung mit goldenem Schriftzug ist recht unspektakulär, doch das Huawei P smart 2021 darin fällt vor allem in der grünen Farbe mächtig auf. Ebenfalls im Karton zu finden sind noch ein 22,5-Watt-Ladegerät (USB-A auf USB-C) und ein Netzadapter sowie eine Nadel für den SIM-Schacht des Smartphones und Standard-Kabel-Kopfhörer. Eine Kunststoff-Schutzhülle, die Huawei vor allem bei teureren Smartphones beilegt, findet sich beim 229 Euro teuren Smartphone dagegen nicht.

    Während das Preis-Leistungs-Verhältnis in Hinsicht der technischen Daten des Smartphones in Ordnung geht, wird es vor allem mit der Frühkäufer-Aktion interessant, die Huawei in Österreich bis zum 1. November 2020 bietet. Bei ausgewählten Händlern legt das Unternehmen die Kopfhörer FreeBuds 3i (eigentlich 99 Euro) kostenlos auf das Handy drauf. 

    Ein Putztuch ist Pflicht

    Dem Preissegment entprechend geht es beim Design zu. Auf das 6,67-Zoll-IPS-LCD-Full-HD-Display trifft auf der Rückseite eine Kunstoffabdeckung. Der Rahmen zeigt aber keine Spalten und die Teile sitzen auch gut – die Verarbeitung ist also einmal mehr top. Liegt das Smartphone zudem mit dem Rücken nach oben am Tisch, tut man sich schwer, die Rückseite als Kunststoff zu erkennen. Erst beim Angreifen verabschiedet sich der Glas-Eindruck, dennoch ist das Aussehen schick. Das glänzende Design zieht allerdings wieder Fingerabdrücke magisch an – ein Putztuch ist Pflicht!

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    Das Kameramodul steht nur leicht aus der Rückseite hervor, weswegen das Smartphone gut am Tisch und mit den Maßen von rund 77 x 166 x 9,3 Millimetern und einem Gewicht von knapp über 200 Gramm auch sicher in einer Hand liegt. Eine Besonderheit ist, dass das Display mit dem Rahmen eben abschließt, dafür die Rückseite zu allen Seiten hin gekrümmt ist. Der Rahmen wiederum ist an den Kanten konvex gekrümmt, mittig aber eben. So kann das Smartphone trotz sehr glatter Oberflächen nicht so leicht aus der Hand rutschen, außer das Gerät wird nass. Das sollte aber besser nicht passieren, denn das P smart 2021 ist weder vor Wasser noch Staub geschützt.

    Gutes Display verbaut

    An der oberen Kante des Geräts findet sich ein Mikrofon, an der Unterseite links neben dem USB-C-Anschluss eine 3,5-Millimeter-Kopfhörerbuchse und das Hauptmikrofon sowie rechts der Lautsprecher. Letzterer klingt gut, mit steigender Lautstärke lässt die Qualität der Tonausgabe aber hörbar nach. Auf der linken Seite können im Schubfach entweder zwei SIM-Karten oder eine SIM- und eine microSD-Karte versenkt werden. An der rechten Seite befindet sich die Lautsprecherwippe und ein leicht tiefer liegender Power-Knopf, in den auch gleich der traditionell schnell und zuverlässig funktionierende Fingerabdrucksensor integriert wurde.

    Das Display mit Punchhole-Cam macht trotz der etwas geringen Auflösung von 2.400 x 1.080 Pixel eine gute Figur. Die Farben erscheinen kräftig, Schwarz und Weiß werden korrekt wiedergegeben und die Helligkeit lässt sich so hoch regeln, dass auch bei Sonneneinstrahlung Inhalte noch les- und sehbar sind. Auch die automatische und optionale Helligkeitsregelung passt Inhalte wieder gut an die Lichtsituation an, neigt dieses Mal aber scheinbar dazu, etwas heller zu agieren. Das macht nichts, denn das Hauptargument ist der riesige 5.000-Milliamperestunden-Akku, der dafür genügend "Saft" zur Verfügung stellt.

    Akku als Hauptargument

    Durchschnittsnutzer kommen zwei Tage aus, bevor das Smartphone wieder an das Ladekabel muss. Bei durchgehender Nutzung sind rund zehn Stunden durchgängiges Videostreaming bei mittlerer Bildschirm-Helligkeit möglich. Gute Werte, auch beim Laden: In 30 Minuten lädt das Gerät zu rund 40 Prozent, eine volle Ladung dauert etwas über 90 Minuten. Das ist zwar weit weg von Huaweis 40-Watt-Schnellladung bei den Flaggschiffen, aber ein Wert, der sich auch nicht verstecken muss. Warm wird das Gerät beim Laden übrigens kaum, kabelloses Laden ist nicht möglich.

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    Bei den Kameras liefert die Selfie-Cam mit 8 Megapixel (MP) solide Fotos, spannender ist allerdings das Setup auf der Rückseite. Dort arbeiten eine 48 MP Hauptkamera, eine 8 MP Ultra-Weitwinkel-Kamera, ein 2 MP Bokeh-Objektiv und ein 2 MP Makro-Objektiv zusammen. Damit bietet das Smartphone nicht nur eine für diese Preisklasse ungewöhnliche Vierfach-Kamera, sondern auch sämtliche Modi von Porträt über Weitwinkel bis hin zu Nahaufnahmen – alles mit KI-Verbesserungen. 4K-Videos schafft das Kamerasystem allerdings nicht, gefilmt wird mit bis zu 1080p und 60 fps. 

    Fazit: Viel Akku für wenig Geld

    Die Fotoqualität kommt bei der Handy-Kamera vor allem auf die Lichtverhältnisse an. Egal welcher Modus, am Tag werden Bilder scharf, kontrastreich und sie zeigen sehr viele Details. Die KI-Nachbearbeitung agiert ebenso gut, Farben werden realistisch und nicht zu intensiv hervorgehoben. Mit schwindendem Licht schwindet allerdings auch die Bildqualität. Bei fast vollständiger Dunkelheit werden Aufnahmen dann so gut wie unmöglich, hier zeigt sich der Unterschied zu den Huawei-Flaggschiffen deutlich. Dennoch: Durch die zahlreichen Modi und Objektive lassen sich zumindest bei Licht gute Fotos schießen.

    Huawei Kirin 710A Chip, vier Gigabyte Arbeitsspeicher, 128 Gigabyte interner und erweiterbarer Speicher, insgesamt ist das Huawei P smart 2021 ein typisches Mittelklasse-Smartphone. Wissenswert ist dabei, dass am Smartphone zwar Android 10 mit der EMUI-Oberfläche von Huawei läuft, nach dem US-Bann aber die Huawei Mobile Services die Google-Services ersetzen. Entsprechend zieht man Apps aus der AppGallery und Petal Search statt aus den PlayStore. Auch NFC gibt es nicht. Punkten kann das Smartphone dafür mit dem Design, das an eher hochpreisigere Smartphones erinnert. Apropos Preis: Während das Smartphone alleine in seiner Klasse zwar gut, aber nicht konkurrenzlos ist, wird es mit den Aktions-Kopfhörern zu einem weit interessanteren Angebot.