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So brilliert die Triple-Cam des Huawei P20 Pro

Huawei hat die neue Smartphone-Serie P20 in Paris samt Weltneuheit präsentiert. "Heute" konnte das Spitzenmodell P20 Pro bereits testen.

Heute Redaktion
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Mit dem P20 und dem P20 Pro bringt Huawei zwei neue Smartphones auf den Markt. "Heute" konnte das größere Pro-Modell mit 6,1 Zoll OLED-Display bereits ausprobieren. Optisch unterscheidet sich das P20 Pro markant vom Vorgänger. So wirkte das P10 Plus viel kleiner (5,5 Zoll) und verfügte über eine Aluminium-Rückseite, während das P20 Pro trotz der Größe weiter gut in der Hand liegt, aber aus edlem Glas mit Metallrahmen besteht und wasserdicht ist. Statt einer horizontal am oberen Rand angeordneten Dualkamera ist nun eine vertikal ausgerichtete Triplekamera zu finden.

Verschwunden ist der herkömmliche Kopfhöreranschluss, ein Headset wird nun über die USB-C-Ladebuchse angesteckt. Beibehalten wurde dafür der Fingerabdrucksensor auf der Vorderseite, der allerdings so klein ausfällt, dass das Display trotzdem riesig wirkt. Was man vom iPhone X kennt, ist auch am P20 Pro zu finden: der "Notch" am oberen Displayrand, der allerdings viel kleiner als jener des Apple-Smartphones ausfällt. Im "Notch" wurde eine Frontkamera verbaut, mit 24 Megapixeln soll es die stärkste Selfie-Kamera am Markt sein.

Lange Laufzeit

Hat man bei den Vorgängern noch gerätselt, wieso der Fingerprintsensor nicht auch als Homebutton dient, ist das P20 Pro nun über diesen bedienbar. Der Akku wurde im Vergleich zum Vorgänger nochmals leicht vergrößert und ist mit 4.000 mAh so stark wie jener des Akku-Wunders Huawei Mate 10 Pro. Dies wirkt sich auf die Laufzeit aus. Selbst bei intensiver Nutzung sollte das Gerät meist erst nach eineinhalb Tagen oder mehr wieder an die Steckdose.

Aufgemotzt hat Huawei auch die Kamera. Beziehungsweise die Kameras, denn das P20 Pro ist das erste Smartphone mit einer Triple-Cam. So arbeitet das P20 Pro mit Blenden von f/1.8, f/1.6 und einer mit 2.4. Diese bestimmen, wie viel Licht auf den Bildsensor fällt. Eine große Blende (mit kleiner f-Zahl) lässt mehr Licht durch als eine kleine Blende (mit großer f-Zahl). Zum Vergleich: Das Samsung Galaxy S9+ hat eine variable Blende von 1.5 und 2.4, das iPhone X kommt auf 1.8.

Zoom ohne merkliche Verluste

Im Gegensatz zur Konkurrenz kann Huawei mit einer Premiere punkten: So besitzt das P20 Pro nicht nur die rückseitige Dualkamera mit einem RGB- (20 MP) als auch einen Schwarz-Weiß-Sensor (40 MP), sondern fügt einen Teleobjektiv-Sensor (8 MP) hinzu. Vorteil: Bei bis zu fünffachem Zoom kommt es kaum zu Qualitätsverlusten, Uhr-Ziffernblätter oder Schriften sind klar zu lesen, wo bei anderen Herstellern nur mehr Bildrauschen zu sehen ist.

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Auch abseits davon machen Foto-Aufnahmen einen extrem guten Eindruck, dürften eine neue Ära der Smartphone-Fotografie einläuten. Auf Wunsch können Bilder mit bis zu 40 MP geschossen werden und selbst in Umgebungen mit so gut wie keiner für das menschliche Auge sichtbare Lichtquelle waren noch erkennbare Aufnahmen möglich. Huawei ist hier berechtigt stolz auf die lichtempfindlichste Handy-Cam am Markt mit einem ISO-Wert von 102400. Praktisch: Bei ausgeschalteten Bildschirm sind "Ultra Snapshot"-Aufnahmen in nur 0,3 Sekunden möglich.

Ein Hoch auf die KI

Wäre das alles noch nicht genug, hat Huawei beim P20 Pro auch die Bilderkennung und die Fotografie-Unterstützung des Künstlichen-Intelligenz-Chips Kirin 970 verbessert. Gut 20 Motive werden nun automatisch erkannt und die Kamera-Einstellungen für das perfekte Bild angepasst. Die KI verfolgt aber auch Objekte und sagt voraus, wie sie sich bewegen werden, um ein gestochen scharfes Bild zu erhalten – etwa, wenn eine Blume im Wind schaukelt oder man im Gehen ein Bild schießen will.

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Jetzt mit "Notch": das Gerät zeigt die vom iPhone X bekannte Ausnehmung am oberen Bildschirmrand.

Zuletzt beim neuen Samsung Galaxy S9+ eingeführt, unterstützt auch das P20 Pro beeindruckende Superzeitlupenaufnahmen mit 960 Frames pro Sekunde bei 720p-Videoqualität. Noch beeindruckender ist aber die Bildstabilisierung, die über Huaweis hauseigene Software passiert: selbst bei starkem Zittern kommen überraschend ruhige Videos zustande. Als Betriebssystem läuft auf den neuen Huawei-Smartphones EMUI 8.1, eine angepasste Version von Android 8.1.

Nicht nur besser, sondern revolutionär

Unter dem Strich ist das P20 Pro eine gelungene Weiterentwicklung und Verbesserung in technischen und optischen Belangen. Im Kern dürfte es sich aber um ein revolutionäres Gerät besonders in Hinsicht Smartphone-Fotografie handeln. Der erste Eindruck bestätigt zumindest, dass Huawei sein Versprechen "See Mooore" ("Sieh mehr" mit den drei "ooo" für die Triple-Cam) eindrucksvoll einlöst und eine bisher nicht dagewesene Qualität bei Smartphone-Fotos liefert.

Im Gegensatz zum Vorgängermodell wirkt das P20 Pro insgesamt nochmals einen Tick hochwertiger, auch wenn das Glasgehäuse ein Fingerabdruck-Magnet ist. In Österreich ist das P20 Pro mit 6 GB Arbeitsspeicher und 128 GB internem Speicher in den Farben Schwarz, "Midnight"-Blau und "Twilight" erhältlich. Letztere Variante bietet einen auffallenden Farbverlauf von violett über blau zu grünen Tönen, der sich bei Lichteinfall verändert. Das P20 Pro ist um 849 Euro erhältlich. Das kleinere Modell P20 (5,8 Zoll / 128 GB Speicher / 4 GB RAM) gibt es ab 649 Euro, die Lite-Version bereits ab 369 Euro. Über die Triplekamera verfügt allerdings nur das Pro. (rfi)