Österreich

Hundehaltegesetz: Auch VPNÖ will nachbessern

Nach Kritik an der im Landtag beschlossenen Änderung des NÖ Hundehaltegesetzes plant die niederösterreichische Volkspartei eine Klarstellung.

Heute Redaktion
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Die Kritik am neuen NÖ Hundehaltegesetz wurde zuletzt immer lauter.
Die Kritik am neuen NÖ Hundehaltegesetz wurde zuletzt immer lauter.
Bild: iStock

Konkret soll festgehalten werden, dass an Orten wie in Gaststätten oder Schwimmbädern erst ab 150 Personen eine Leinen- und Beißkorbpflicht besteht.

Die VPNÖ wird den Antrag einbringen, die "authentische Interpretation" soll in der nächsten Landtagssitzung am 21. November beschlossen werden. Bei weniger als 150 Personen soll künftig zwischen Leine und Beißkorb gewählt werden können. Ausnahmen gelten laut Gesetz für sogenannte Handtaschenhunde, die ständig am Arm oder in einem Behältnis getragen werden, sowie für Hunde, für die wegen einer Erkrankung der Atemwege das Tragen eines Maulkorbs nicht zumutbar ist. Listenhunde müssen sowohl Leine als auch Beißkorb tragen, hieß es.

Die Änderung des NÖ Hundehaltegesetzes war am 24. Oktober einstimmig im Landtag beschlossen worden. Kritik kam zuletzt von der Grünen Landespartei, dem Sozialdemokratischen Wirtschaftsverband NÖ, der Tierschutzorganisation "Animal Spirit" und dem Österreichischen Hundehalterverband. Bemängelt wurde u.a. die Leinen- und Beißkorbpflicht in Gaststätten, aber auch andere Probleme, die das neue Gesetz laut Hundehaltern mit sich führe. Unterschriften für eine Volksabstimmung werden gesammelt.

Keinem Hundehalter und keinem Gastronomen helfe "eine reine Definition nur über die Personenanzahl von 150 Menschen bzw. über eine unklare Definition im Gesetz ,sofern erforderlich' – ob nun Hunde an der Leine und/oder mit Beißkorb zu führen sind", heißt es wiederum seitens der nö. Grünen.

Es gehe vielmehr um die Bewegungsfreiheit von Menschen und Tieren in der Praxis statt einer absoluten Zahl ohne Praxisbezug. "Es geht darum, ob eine Gaststätte überfüllt ist! Dort, wo Mensch und Hund nur wenig Bewegungsradius haben, fühlt sich auch Hund nicht sehr wohl. Der ÖVP Vorschlag ist nicht praktikabel und führt nur zur weiteren Verunsicherung unter Hundehaltern und Wirtsleuten. Es müssen auch die Lokalbetreiber die Autonomie erhalten, in ihren Lokalitäten entsprechend selbstständig entscheiden zu können, ob sie jetzt Leine und/oder Beißkorb bei den Hunden ihrer Gäste haben möchten oder nicht. Ein Stammgast mit Hund bringt einen Stammvierbeiner mit, den man in der Regel genauso gut kennt und daher darf der Hund in seinem Verhalten nicht eingeschränkt werden", fordert die nö. Grünen-Chefin Helga Krismer.