Wien

Hunderte Rechte marschierten in Wiener City auf

Zwar ohne große Zwischenfälle, aber mit problematischen Teilnehmern und Verständnis von Pressefreiheit ging die rechte Demonstration über die Bühne.

Leo Stempfl
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Zur Demonstration kamen rund 400 Menschen
Zur Demonstration kamen rund 400 Menschen
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Um 11 Uhr war offizieller Treffpunkt, ab den Mittagsstunden sammelten sich erste Teilnehmer vor der Albertina. Zum Start der Kundgebung um 16 Uhr waren es gut 300 Unterstützer der Identitären, manche nahmen dazu gar den weiten Weg aus Dänemark, Deutschland Ungarn und den Niederlanden auf sich. Vor Ort waren etwa der Münchner Pegiada-Chef, der laut dortigen Behörden als rechtsextremer Gefährder gilt, NPD-Kader, sowie Mitarbeiter der FPÖ, wie ein "Standard"-Journalist berichtet. Anlass ist das neue Symbolgesetz.

Doch auch der Gegenprotest in Form von Antifa und ÖH war bereits an Ort und Stelle. Um im weiteren Verlauf des Nachmittags ein Aufeinandertreffen der Gruppierungen zu verhindern, stattete die Polizei den Bereich großzügig mit Tretgittern aus. Auch ein Polizeihelikopter kreiste über dem Geschehen.

Bis zum Abmarsch um 16.30 Uhr wuchs die Teilnehmerzahl auf bis zu 400 an. Mit schwarzen und gelben Fahnen ausgestattet marschierten sie in Richtung Freyung los. Am Rande der Strecke kam es zu einzelnen, antifaschistischen Protesten. Rasch waren stets Polizeibeamte vor Ort und zückten Pfefferspray.

Verrauchtes, ruhiges Ende

Ohne Beeinträchtigungen konnte der Demonstrationszug sein Ziel auf der Freyung erreichen. Dort wurden wieder einige Reden gehalten, Fahnen geschwenkt und Pyrotechnik gezündet. In deutlicher Entfernung, von zwei Polizeiketten getrennt, fand der Gegenprotest statt. Für kurzzeitiges Aufsehen sorgte ein rechter Aktivist, der mit Lambda-Fahne auf ein Baugerüst am Verfassungsgerichtshof kletterte und eine Rauchfackel zündete.

Die Demonstration ging gegen 18 Uhr ohne große Zwischenfälle zu Ende, wenngleich es zu massiver Beeinträchtigung der Presse kam. Einige Journalisten wurden auf Schritt und Tritt verfolgt, deren Arbeit durch das Versperren der Sicht durch Regenschirme vor allem gegen Ende der Veranstaltung unmöglich gemacht. Auch von körperlichen Attacken ist die Rede.