Politik

Hundstorfer und Khol sehen Chancen auf Stichwahl

Heute Redaktion
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In einer Woche wählt Österreich den neuen Bundespräsidenten. Andreas Khol (ÖVP) und Rudolf Hundstorfer (SPÖ) gaben sich am Sonntag in der "Pressestunde" des ORF kämpferisch, die prognostizierte Stichwahl trotz schlechter Umfragewerte doch zu erreichen.

In einer Woche wählt Österreich den neuen   (SPÖ) gaben sich am Sonntag in der "Pressestunde" des ORF kämpferisch, die prognostizierte Stichwahl trotz schlechter Umfragewerte doch zu erreichen.

Den Umfragen nach ist es möglich, dass keiner der beiden Kandidaten der Regierungsparteien in die Stichwahl am 22. Mai kommt. Obwohl sich bei den bisher zwölf Bundespräsidentenwahlen seit 1951 immer fast 80 Prozent für die Traditionsparteien entschieden haben. Und die bisher sieben gewählten Bundespräsidenten gehörten immer entweder der SPÖ oder der ÖVP an oder standen ihnen nahe.

"Es ist noch immer alles offen", stellte Khol in der "Pressestunde" klar. "Bis Samstagabend" gehe es darum, die vielen Unentschlossenen abzuholen. Chancen für den Einzug in die Stichwahl sieht er wie Hundstorfer trotz der eher schlechten Umfragen durchaus.

Khol: "Never change a winning Team"

Dass er mit der jüngsten Umbildung im ÖVP-Regierungsteam - dem Wechsel von ÖVP-Innenministerin Johanna Mikl-Leitner nach Niederösterreich und dem Wechsel von Wolfgang Sobotka ins Innenressort - keine besondere Freude hat, verneint Khol nicht: "Ich habe die Rochade für nicht notwendig und nicht für richtig empfunden - 'never change a winning team'".

Eines der zentralen Themen war mit Khol - wie auch danach mit SPÖ-Kandidat Hundstorfer - die Flüchtlingsfrage. Laut Khol gibt es "für diese Frage nur eine europäische Lösung. Österreich kann das nicht alleine schaffen. Das, was wir jetzt machen, sind Notlösungen im Sinne unserer Bevölkerung. Mit diesem Vorgehen sind wir aber noch immer solidarischer als die meisten anderen EU-Staaten."

Hundstorfer: "Ich bin wie ich bin"

In der darauffolgenden "Pressestunde" wies Rudolf Hundstorfer den Eindruck, dass er im gesamten Wahlkampf ungewöhnlich zurückhaltend gewesen sei zurück. Er sei voller Konzentration auf das zukünftige Amt und dennoch so, "wie ich immer bin". Er betonte vielmehr als Kandidat der Mitte - "Ich stehe Mitte-links" - am breitesten und umfassendsten das Land repräsentieren zu können und Erfahrung im Gestalten zu haben.

Zum Thema Flüchtlinge und Asyl sagte auch Hundstorfer, dass eine europäische Lösung anzustreben sei. "Da muss Italien geholfen werden und da muss Griechenland geholfen werden". Es müsse aber auch klar sein, dass Österreich nicht jedes Jahr hunderttausend Flüchtlinge aufnehmen kann. Es gebe, bei allem Verständnis zu helfen, Kapazitätsgrenzen. Hundstorfer verteidigte die von der Regierung geplante Verschärfung des Asylrechts. Österreich müsse sich auf einen möglichen Notstand vorbereiten.

Ebenso wie Khol ließ sich auch Hundstorfer seine Chancen für die Wahl nicht kleinreden. Umfragen seien Umfragen - "und wir haben noch eine riesige Zahl an Unentschlossenen".